Der Umsatz allein in den Drittländern beläuft sich demnach im Jahr auf rund eine Milliarde Euro. Importstopps, wie sie bereits Südkorea und das Vereinigte Königreich verhängt haben, beträfen nicht nur einzelne Regionen, sondern vielmehr gleich sämtliche Produkte aus Deutschland.
Betriebe, die weit weg vom Ausbruchsort in anderen Bundesländern produzieren, spüren die Auswirkungen also ebenfalls. Selbst, wenn die Seuche nun schnell ausgemerzt wird, könne es Monate dauern, bis Betriebe in diese Drittländer wieder exportieren können, befürchtet Krüsken vom Bauernverband.
Welche Rollen spielen die Haltungsbedingungen?
Das Virus wurde in einem Büffelbetrieb im brandenburgischen Hönow festgestellt. Die geringe Größe des Betriebs und die geringe Anzahl von Betrieben machten eine Verbreitung weniger wahrscheinlich, betonte die Veterinärin Anita Idel. Zwischen den Tieren sei die Ansteckungsgefahr bei MKS aber sehr hoch. "Das heißt im Umkehrschluss, dass in Regionen mit Intensivtierhaltung das Verbreitungsrisiko deutlich größer wäre."
Wie genau die MKS erstmals nach 35 Jahren wieder nach Deutschland gelangen konnte, ist völlig unklar. Selbst Kritikerinnen und Kritiker der konventionellen Landwirtschaft wie Idel hatten damit nicht gerechnet. "Dieser Ausbruch der MKS ist tatsächlich völlig überraschend", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.