Traditionsmarkt Kalter Markt in Römhild ist abgesagt

Gehört traditionell dazu: Der Kleintierverkauf auf dem Kalten Markt. Foto: /Bastian Frank

Traditionell im Januar findet in Römhild der Kalte Markt statt. Eine Veranstaltung mit langer Tradition und einer stets hohen Besucherzahl. Nun hat die Stadt das Ereignis erneut absagen müssen.

 
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Römhild - Eigentlich sollte so langsam die Vorfreude in Römhild steigen. Die Vorfreude auf die Römhilder Schlossweihnacht, die traditionellen Treffen an den Adventssonntagen, Weihnachtskonzerte und natürlich den Kalten Markt im Januar. Doch eine Hoffnung wird bereits jetzt jäh genommen – die auf einen Kalten Markt 2022, nachdem der 2021 bereits wegen der Pandemielage abgesagt werden musste.

„Nach langem Hin und Her und der Entwicklung der Inzidenzen in den vergangenen Wochen und Tagen haben wir uns entschieden, den Markt abzusagen. Wir hatten uns dazu auch mit dem Gesundheitsamt beraten, aber keine realisierbare Lösung gefunden. Egal, welches G-Modell wir wählen würden, wir müssten die gesamte Innenstadt abriegeln und alle Zugänge kontrollieren. Dafür bräuchten wir 40 bis 50 externe Sicherheitskräfte, die uns bei der Absicherung helfen. Das wäre wirtschaftlicher Irrsinn. Außerdem wohnen ja auch viele Leute auf dem Gebiet. Sie könnten nicht kontrolliert werden. Und außerdem wäre der Kalte Markt mit Einschränkungen nicht das, was er eigentlich ist – ein Treffpunkt für viele Menschen zum wiedersehen, quatschen und einkaufen“, sagte Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus.

Man habe seitens der Stadt auch überlegt, ein kleineres Areal im Stadtgebiet für den Markt abzugrenzen. Dann müsse man jedoch vielen Händlern absagen und könne gegebenenfalls auch nicht alle Besucher einlassen, die extra wegen des Marktes nach Römhild kommen. „Also was das für uns auch keine praktikable Alternative. Was jedoch eventuell eine Alternative wäre und auch schon intern im Stadtrat besprochen wurde, ist ein Markt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Wetter besser wäre und die Inzidenzen vielleicht gesunken sind. Dann ist es vielleicht nicht mehr ganz der Kalte Markt wie im Januar, aber es wäre ein Ansatz, doch noch etwas Marktflair für 2022 in die Stadt zu holen“, sagte Heiko Bartholomäus.

Die Stadt werde in den nächsten Tagen alle angemeldeten Händler anschreiben, die Entscheidung zum Kalten Markt mitteilen und abfragen, ob sie einen späteren Termin in Römhild wahrnehmen würden.

Mit Bauchschmerzen sieht der Bürgermeister auch der geplanten Schlossweihnacht im Dezember in Römhild entgegen. „Wir wollen uns im Moment die Option der Durchführung noch offen halten und warten zunächst die Verfügung ab, die vom Land angekündigt wurde. Dann wissen wir, welche Möglichkeiten für Veranstaltungen offen bleiben. Gut kontrollierbar ist das Schlossgelände. Allerdings würde es wenig Sinn machen, wenn wir eine Schlossweihnacht anbieten, zu der dann zum Beispiel keine Kinder eingelassen werden dürfen. Oder zu der viele Händler absagen. Es wäre zu schade um das Veranstaltungsformat“, sagte er.

Ähnliches Kopfzerbrechen bereiten den Entscheidern in Römhild aktuell auch die parallel zur Schlossweihnacht geplanten Konzerte und die Modellbahnausstellung.

„Auch hier müssen wir abwarten, was die Verfügung zulassen wird“, erklärte Heiko Bartholomäus, der im Laufe der Woche mit Entscheidungen beziehungsweise neuen Vorgaben vom Land rechnet.

Römhilds Hauptamtsleiterin Katja Rußwurm teilte bereits jetzt die Entscheidung mit, die zu den beiden Seniorenweihnachtsfeiern gefallen ist: „Sie fallen beide aus. Das Risiko ist zu hoch“, erklärte sie. Eine Feier war am 7. Dezember in Gleichamberg geplant, die andere am 6. Dezember in Römhild.

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