Die Traditionskirmes unterm Schloss Elgersburg fand zu Wochenbeginn unter tränenreichen Trauerreden ihr – mehr oder weniger – bitteres Ende. Wer auch immer unter all den bunten Kirmesburschen-Dienstmützen zur Abschiednahme im Sarg gelegen haben mag und mit reichlich Flüssignahrung – liegend Schluck um Schluck – notversorgt wurde: Der hatte es am besten. Konnte er doch das Begräbnis der ganz, ganz anderen Art bequem und ohne künstlichen Tränenfluss genießen. Aber dennoch die Abschiedspredigt hinter sich entspannt mitverfolgen, in denen kommunale Jahres- und Tiefbauerlebnisse eben so zur Sprache kamen wie der Dank an alle Unterstützer und Sponsoren des Jahrhunderte-Brauchs. Nachteil in der Liege-Position: Die vielen hübschen Kirmesbräute im Gefolge der Sargträger waren so nicht auszumachen, die gekonnt ihre Krokodilstränen unter den Witwenschleiern hervorpressten. Darauf nicht nur einen Kräuterlikör ... Nur noch ein Jahr, dann kann man wieder auf der Kaisersaal-Kreuzung tanzen.