Die Sonneberger kennen ihn vom Sonnebad als Gesellschafter der Bäder GmbH, vom Spielzeughotel, dem Bahnhofsrestaurant und als neuen Besitzer des alten Sonneberger Gefängnisses, das kommendes Jahr als Hotel eröffnen soll. Bei den Neuhäusern hat er sich als Besitzer des Schieferhofes einen Namen gemacht: Lutz Lange, studierter Lehrer, heute ein erfolgreicher Tourismus-Unternehmer in Ostdeutschland, dem die Ideen nicht ausgehen. Nun macht er überregionale Schlagzeilen mit einem neuen Projekt. Er hat einen Grenzturm an der Elbe gekauft. Bei Cumlosen, einer Gemeinde im Landkreis Prignitz im Land Brandenburg, lag einst eine Grenzübergangsstelle für den Schiffsverkehr zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Hier steht einer der letzte Grenzwachtürme. Er war der letzte Überwachungsturm vor der Elbgrenze zur Bundesrepublik Deutschland und eine Führungsstelle im DDR-Grenzregime. Den hat Lange nun ersteigert: für 156.000 Euro, obwohl das Mindestgebot nur 5000 Euro betrug. Das Interessen bei der Versteigerung der Deutschen Grundstücksauktionen AG in Berlin war riesig: Es gab 65 Bieter, die sich ein Gefecht lieferten, an dem Bares für Rares seine Freude gehabt hätte. Was Lange damit will? Ihn touristisch nutzen, indem er vier Ferienwohnungen einrichtet. „Übernachten in historischem Ambiente“, wird das Motto sein. Als Schätzung für die Sanierungskosten werden 250.000 bis 300.000 Euro angegeben. Im obersten Stockwerk des Turms sollen eine Aussichtsplattform und eine Ausstellung zum früheren DDR-Grenzregime eingerichtet werden. Ziel ist es, den Turm bis zur Landesgartenschau 2027 in Wittenberge fertig saniert zu haben.
Tourismus Unternehmer Jetzt ein Grenzturm in der Sammlung
Martina Hunka 28.08.2025 - 14:31 Uhr