Tourismus mit Zertifikat Barrierefreiheit für Museen und Co.

Jessie Morgenroth
Jagdhaus Gabelbach. Hier müsste einiges getan werden, um Barrierefreiheit zu schaffen. Foto: Marina Hube

Beim Vorhaben „Reisen für Alle“ will die Stadt Ilmenau mit gutem Beispiel vorangehen und dieses Jahr die eigenen Einrichtungen als barrierefrei zertifizieren lassen.

 
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Da es bei der Informationsveranstaltung zum Thema „Reisen für Alle“ ein eher verhaltenes Interesse gab, schlug der Ilmenauer Inklusionsbeauftragte Philipp Schiele im vergangenen Hauptausschuss vor, dass die Stadt Ilmenau mit gutem Beispiel vorangeht und die städtischen Einrichtungen wie Schwimmhalle und Museum mit einem Siegel bezüglich der geprüften Barrierefreiheit zertifizieren lässt und dass die Stadträte dieses Vorhaben mittragen.

Tatsächlich plane die Stadt, in dieser Hinsicht voranzugehen und die eigenen Einrichtungen in diesem Jahr zertifizieren zu lassen. „Wir wollen in die Offensive gehen“, erklärte Ilmenaus Bürgermeisterin Beate Misch im Gespräch mit dieser Redaktion. Dass die Informationsveranstaltung einen nicht so großen Zulauf hatte, sei laut Referentin Peggy Fauß auch kein Ilmenauer Phänomen, vielmehr müsse man mit den Betrieben ins Gespräch kommen und Überzeugungsarbeit leisten, erklärte Beate Misch weiter. Das große Ziel sei, dass Ilmenau mit der Zertifizierung „Tourismusort – barrierefrei geprüft“ ausgezeichnet wird. Doch um das zu erreichen, müssen sich zunächst mehrere Einrichtungen verschiedenster Art – städtische und private, Unterkünfte und Freizeitangebote – ein entsprechendes Barrierefreiheits-Zertifikat sichern.

Die Ilmenauer Einrichtungen – darunter Eishalle, Schwimmhalle und Museum – seien unterschiedlich barrierearm ausgestattet. Entsprechend sei es einfacher, die neueren Angebote wie Schwimm- und Eishalle zertifizieren zu lassen, bei dessen Neubau schon auf eine höhere Barrierefreiheit geachtet wurde, erklärte Ilmenaus Bürgermeisterin. Bei älteren Gebäuden – wie dem Jagdhaus Gabelbach – würden sicherlich noch mehr Arbeiten nötig sein, um das Zertifikat zu bekommen. „Wir müssen schauen, was möglich ist“, sagt Beate Misch. Sie rechnet damit, dass dies nicht ohne Umbauarbeiten einhergeht, die dann in den Haushalt eingeordnet werden müssen. Wenngleich wegen der aktuell eher angespannteren Finanzlage gewisse Vorhaben neu bewertet werden müssten, könnte der Ausbau von barrierefreien Angeboten – dort, wo es Sinn ergibt – durchaus priorisiert werden, sieht sie die Einordnung solcher Vorhaben. Denn von einer barrierearmen Umgebung würden nicht nur Menschen mit Beeinträchtigung, sondern ebenso ältere Menschen mit Rollatoren oder junge Familien mit Kinderwagen profitieren.

Diese zwei Kerngruppen sind es auch, die Ilmenau laut des neuen Tourismuskonzepts besonders ansprechen will. Demnach wäre die Zertifizierung Ilmenaus als „Tourismusort – barrierefrei geprüft“ auch im Sinne des Tourismuskonzepts.

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