Totes Schaf in der Rhön Genprobe brachte Klarheit: Der Wolf war’s

Die Gutachter-Ersteinschätzung musste korrigiert werden: DNA-Proben brachten einen Wolf als Verursacher an dem Riss an einem Schaf der Agrarhöfe Kaltensundheim vom 15. Juli zutage. Das Tier war halb aufgefressen worden. Zunächst war ein Wolf als Urheber ausgeschlossen worden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Regelrecht innen ausgehöhlt war das tote Tier aus dem Schafspferch. Foto: Iris Friedrich

Die Gutachterinnen des Kompetenzzentrums Wolf/Luchs/Biber hatten nach ihrer Vor-Ort-Ersteinschätzung den Wolf – ebenso wie den Luchs – als Verursacher für Riss und Fraß an dem toten Schaf zunächst ausgeschlossen. Diese Beurteilung muss nun revidiert werden: Die im Auftrag des Landes im Senckenberg-Institut vorgenommene Untersuchung von Gen-Proben machte einen Wolf als den erfolgreichen Jäger aus. Ob es die Zellaer Wölfin war, ist noch nicht sicher: Die konkrete Individuen-Bestimmung dauert noch einmal eine bis zwei Wochen, heißt es vom Umweltministerium.

Nach der Werbung weiterlesen

Für Harald Bräutigam, Geschäftsführer der Agrarhöfe Kaltensundheim, war das Ergebnis, das ihn am späten Mittwochnachmittag erreichte, keine Überraschung. „Kein Fuchs oder anderes Tier frisst derart viel Fleisch“, erklärte er, der auch Jäger ist, gegenüber der Heimatzeitung. Das etwa sechs Jahre alte kräftige Muttertier war in der Nacht zum 15. Juli getötet worden, nachdem ein Wolf in den Schafspferch eingedrungen war. Es war zum großen Teil gefressen worden, nur der vordere Körper unversehrt. Weitere Tiere der Herde waren nicht betroffen.

Da kein für den Wolf typischer Kehlbiss als Todesursache gefunden werden konnte, hatten die Gutachterinnen diese Tierart zunächst als Schadensverursacher verworfen. Der Grund für dieses atypische Erscheinungsbild an dem Schaf ist offen. Möglicherweise wurde es bei lebendigem Leib gefressen, schlussfolgerte ein Schäfer vor Ort.