In besagter Septembernacht lagen die Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich. Gerade jetzt, wenn es wieder kälter wird, ist es wichtig, genau hinzusehen, sagt Bürgermeister Kaminski. Denn Menschen ohne festen Wohnsitz sind im Winter besonders gefährdet. Mit einem jüngeren Mann hat Schmalkalden seit längerem einen weiteren „Problemfall“. Gebürtig aus Eisenach hält er sich hin und wieder für längere Zeit in der Fachwerkstadt auf. Wenn er – aufgrund einer psychischen Erkrankung – schreiend und wild gestikulierend durch die Innenstadt läuft, sorgt das für öffentliches Aufsehen und Irritationen. Da der Eisenacher mit Notunterkünften, mit den Bewohnern, schlechte Erfahrungen gemacht hat, meidet er diese und schläft lieber im Freien. Eingedeckt mit Kleidung, die er sich offensichtlich aus den Kleidercontainern holt. In einer ihm zugewiesenen kleinen Wohnung blieb der Mann nur sechs Wochen. Trotz einer 1:1 Betreuung, die ihm die Stadt zur Seite gestellt hat. „Er ist nicht einzufangen“, sagt Schmalkaldens Ordnungsamtsleiterin Stefanie Kirchner. „Jetzt im Winter müssen wir früh nach ihm gesehen.“