Mit einem Stadtratsbeschluss hat Sonneberg in diesem Jahr Gräber als Ehrengräber festgelegt. Die dort bestatteten Männer und Frauen haben sich besondere Verdienste um die Stadt erworben. Ihre Gräber dürfen deshalb kostenlos über die Ruhefrist hinaus bestehen und werden von der Stadt auch gepflegt – wobei der Begriff Pflege nicht überaus wörtlich genommen wird, wie ein Gang über den Sonneberger Hauptfriedhof beweist. Die Liste der Geehrten hat Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein erstellt, bereits 2015. „Es sollte verhindert werden, dass mit der Einebnung der Gräber auch die Erinnerung an diese Persönlichkeiten verschwindet“, sagt er. Seine Liste brauchte allerdings fast zehn Jahre, um zum Tragen zu kommen. Der Beschluss wurde im Stadtrat vertagt. Ein Grund für eine erneute Diskussion war beispielsweise die NSDAP-Mitgliedschaft von Julius Rebhan (1895-1966). Der Oberlinder Lehrer steht nun doch in der Ehrengräber-Liste, weil laut Schwämmlein seine Verdienste um die Heimatforschung überwiegen. Das Grab von Rebhan befindet sich auf dem Oberlinder Friedhof und präsentiert sich vor dem Totensonntag in optisch würdigem Zustand. „Es wird von den Enkelkindern Rebhans aus Eisenach gepflegt“, weiß der Oberlinder Ortsbürgermeister Ralf Wöhner.
Totensonntag Wen Sonneberg auf dem Friedhof ehrt
Martina Hunka 22.11.2024 - 09:44 Uhr