Als Dr. Marcus Thieme zu Demonstrationszwecken auf die Spritze drückt, schießt das Wasser durch die filigranen Schläuchlein zwischen den langen, hauchdünnen Drähten und füllt einen kleinen Ballon. Dieser ist im tatsächlichen Einsatz dafür da, verengte Gefäße wieder aufzudehnen. Und so in etwa muss man es sich vorstellen, wenn Chefarzt Thieme und sein Vertreter Prof. Hans Krankenberg ihre Patienten behandeln. Die beiden arbeiten als Fachärzte für Angiologie im Zentrum für Gefäßmedizin des Sonneberger Klinikums. Zwischen 1500 und 1800 Eingriffe, allesamt minimalinvasiv, nehmen sie und ihre Kollegen dort jährlich vor. „Damit gehören wir zu den Top Ten in Deutschland, obwohl wir ja nur eine kleine Region abbilden“, sagt Thieme. Und die Tendenz der Anzahl der Erkrankten: steigend. Meistens leiden sie an Beschwerden, die sich unter dem Stichwort Zivilisationskrankheiten zusammenfassen lassen.