Tipps für das Gemüsebeet Gärtnern mit der Mischkultur-Methode

red

Wer biologisch gärtnern möchte, kommt um eine Methode nicht herum: die Mischkultur. Wir geben Tipps, was im Beet zusammengehört und was eher nicht.

 
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Paprika und Buschbohnen sind für Doris Kampas ein ideales Paar. Wenn sie die beiden nebeneinander pflanzt, kann sich die Biogärtnerin in der Regel sicher sein: Das wird was mit der Ernte. „Buschbohnen gedeihen im Schatten der Paprika sehr gut und reichern wiederum mit Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden an – ein Nährstoff, der den stark zehrenden Paprika zugutekommt.“

Mischkultur heißt die Anbaumethode, die sich durch Kombination die positiven Eigenschaften von Kräutern und Gemüse zunutze macht. „Oft wird reihenweise gewechselt, gelegentlich auch innerhalb einer Reihe“ erklärt Schwester Christa Weinrich, Gartenbau-Ingenieurin und Ordensfrau in der Abtei Zur Heiligen Maria in Fulda.

Das Prinzip der Fruchtfolge

„In manchen Gärten verzichtet man ganz auf die Einteilung von Beeten und zieht die Reihen einfach über die ganze Anbaufläche.“ Die Mischkultur steht im Gegensatz zur Monokultur mit nur einer Art auf einer Fläche. Mischkultur beruht auf gärtnerischem Erfahrungswissen. „Wissenschaftliche Belege dafür, dass sie funktioniert, gibt es bislang kaum“, sagt Herbert Lohner, BUND-Referent aus Berlin.

„Die Mischkultur folgt dem Prinzip der Fruchtfolge – nur innerhalb eines Jahres. Bei der Ernte wurde gleich in jede Lücke etwas Neues gepflanzt, sodass man die ganze Zeit über Gemüse im Garten hatte.“ Aber die Mischkultur bringt auch aus Sicht der Fachleute viele Vorteile mit sich. So schützen sich Pflanzen gegenseitig vor Schädlingen und Krankheiten oder fördern sich im Wachstum.

Ganz ohne Düngung kommt die Mischkultur nicht aus

Laut Weinrich wehrt beispielsweise der Geruch von Sellerie und Tomaten Kohlfeinde ab. Salat und Spinat schützen junge Kohlpflanzen und Radieschen vor Erdflöhen. Auch Möhren, Lauch und Zwiebeln sind eine gute Kombination: „Frühmöhren halten die Lauchmotte fern, Zwiebeln und Lauch die Möhrenfliege ab“, so Weinrich. Zudem kann der Boden profitieren.

Schnell wachsende Pflanzen wie Spinat beschatten ihn und verhindern ein schnelles Austrocknen. Nährstoffe werden optimal genutzt, vor allem durch unterschiedliche Wurzeltiefen. Ganz ohne Düngung kommt aber auch die Mischkultur nicht aus. „Wenn Pflanzen auf so dichtem Raum und ständig nacheinander gepflanzt werden, brauchen sie auch genügend Nährstoffe. Am besten mit gutem Reifkompost, den man vor der Beetbestellung geben kann, und mit Brennnesseljauche“, rät Weinreich.

Salat und Petersilie passen nicht zusammen

Mischkultur setzt auf das Miteinander: Doch nicht alle Sorten vertragen sich. So sollte man Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Gurken nicht nebeneinander setzen. Lohner rät: möglichst weit auseinander. Auch Salat und Petersilie passen nicht zusammen. „Petersilie sondert einen Stoff ab, der Salatpflanzen zum Schießen, also zur Blütenbildung, bringt.“

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