Tierparkfest in Suhl Esel zum Knutschen und riesige Otter zum Kuscheln

Anica Trommer

Endlich wieder Gäste! Dutzende Familien haben am Sonntag das 46. Tierparkfest genutzt, um die alten und neuen Bewohner der Suhler Schweiz zu besuchen. Außerdem haben sie Bartkauz Eurelia einen Namen gegeben.

 
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Suhl - Vor dem riesigen Otter, der da durch den Suhler Tierpark watschelt, haben die Kinder sichtlich Respekt. Dabei hat der kuschelige Geselle nur Gutes im Sinn. Er verteilt Umarmungen und Gummitierchen. Das tierische Maskottchen des Ottilienbades ist am Sonntag, beim 46. Suhler Tierparkfest, aber nur eines von Dutzenden Fotomotiven. Marie und Sophie freuen sich vor allem auf den Luchs und die Enten, erzählen sie. Gemeinsam mit Torsten und Doreen Kummer sind die Mädchen aus Ahlstädt gekommen, um ihre Lieblingstiere zu sehen. Die Söhne von Marie-Luise May und Juliane Pohl aus Suhl sind hingegen bei den Rehen ganz aus dem Häuschen. „Wir waren schon oft hier, aber es ist immer wieder schön“, erzählen die Mütter. Aus diesem Grund ist auch Kerstin Murmann mit ihrer Familie aus Zella-Mehlis gekommen. „Es ist schön, dass man hier vor allem heimische Tiere anschauen kann“, sagt sie.

Die präsentieren sich am Sonntag von ihrer besten Seite. Die Thüringer Waldesel wiehern lautstark und lassen sich sogar kraulen. „Ich dachte, dass das Fell hart wäre. Aber die sind ja ganz weich“, freut sich eine Besucherin, die mutig ihre Hand durch den Zaun steckt. Die Elchzwillinge liegen in trauter Zweisamkeit ganz nah am Besucherzaun. Es scheint, als genießen sie die Aufmerksamkeit.

Tierparkchefin Andrea Bache freut sich jedenfalls sehr über den Besucherandrang. Harte Monate, in denen kein einziger Gast vorbeischauen durfte, liegen hinter ihr und dem Team. Im vergangenen Jahr fiel das Tierparkfest ganz aus. „Wir haben versucht, das Fest in diesem Jahr ein bisschen zu entzerren“, schildert sie. Der Eiswagen steht daher zum Beispiel zwischen der Voliere der Dohlen und dem Erdmännchengehege und ist beliebter Anlaufpunkt der kleinen Naschkatzen. Danach geht es weiter auf Entdeckungstour.

Dafür, dass es etwas Neues zu sehen gibt, hat auch der Tierparkförderverein gesorgt. 2020 konnten sie die Spendengelder einsetzen, um einen Sperlings- und einen Bartkauz zu kaufen, blickt der Vereinsvorsitzende Klaus Lamprecht zurück. Rund 5300 Euro flossen in die Erneuerung der Sperlingskauz-Voliere und 4800 Euroin den Umbau des Schulungsgebäudes neben dem Terrarium. Allein durch Tierpatenschaften seien im vergangenen Jahr 3540 Euro zusammengekommen, nennt Klaus Lamprecht eine weitere Zahl.

Er und seine Mitstreiter sammeln am Sonntag eifrig Spenden für den Verein. Vor allem die vielen Kuscheltiere, die an ihrem Stand bereitliegen, ziehen die Kinder magisch an. Große Drachen und winzige Dinosaurier, die ganz bequem in die winzigen Händchen und dann in die Hosentaschen passen, wechseln den Besitzer. Im Stall gegenüber legen die Kinder selbst Hand an und stopfen ihre plüschigen Freunde selbst.

Die Eltern und Großeltern werden am Stand von Barbara Lüdicke und André Heim fündig. Sie haben Bienenhonig aus Rohr im Gepäck. Doch dieses Frühjahr hätten es ihre Bienen, die in 14 Stöcken den süßen Saft sammeln, schwer gehabt. „Es war zu nass“, sagt Barbara Lüdicke. Die Honigsammler schwirrten nicht aus, die Ernte an den Obstbäumen wird entsprechend mau ausfallen.

Weil ein Tierparkfest erst mit einer Tiertaufe so richtig komplett ist, wird auch am Sonntag nach einem Namen gesucht. Diesmal ist es allerdings kein kleiner Esel, sondern ein Bartkauz, der getauft werden soll. „Unsere Eselstute ist trächtig, der Nachwuchs kommt aber erst im Frühjahr“, sagt Andrea Bache. Die Gäste sind dennoch kreativ und finden auch für die Eule einen passenden Namen. 52 Vorschläge gibt es, Eurelia macht das Rennen.

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