Tier im Meininger Theater „Die Fledermaus“ stört „Grafen von Monte Christo“ beim Duell

Im Meininger Theater waren „Die Fledermaus“ und „Der Graf von Monte Christo“ gemeinsam auf der Bühne. Auf dem Spielplan stand diese Begegnung am Silvesterabend allerdings nicht.

Meininger Theater. Ein Mausohr spielte die Fledermaus beim „Graf von Monte Christo“. Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Fledermaus und „Der Graf von Monte Christo“ waren an Silvester gemeinsam auf der Bühne des Meininger Theaters zu sehen. Mitten in der Musicalvorstellung flatterte ein echtes Vampir-Exemplar zwischen den Akteuren hin und her. Der ungeplante Auftritt während der dramatischen Duellszene zwischen dem Grafen und Albert sorgte beim Publikum für Schmunzeln. In der Pause fing ein Techniker die Fledermaus ein und entließ sie in die Freiheit. Tags darauf stand „Die Fledermaus“ dann tatsächlich auf dem Spielplan: Als Operetten-Ouvertüre am Beginn des Neujahrskonzerts. Meiningen und Mausohren haben schon länger eine besondere Beziehung. So wurde am nördlichen Stadtrand ein Plattenbau-Rest zum Fledermausturm umgebaut.

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„Da haben wir im Jahr über 600 Vorstellungen und dann verirrt sich eine Fledermaus auf die Bühne“, kommentierte Eva Schuster, Chefdisponentin des Staatstheaters Meiningen, den ungewöhnlichen Bühnenakteur. Der Graf von Monte Christo, ein Musical von Frank Wildhorn, konnte mit voller Aufmerksamkeit für die Handlung auf der Bühne fortgesetzt werden. Vor Jahren sei schon einmal eine Fledermaus auf Irrwegen durch das Große Haus unterwegs gewesen, habe ihr ein Feuerwehrmann berichtet, so Schuster. Seinerzeit wurden die Fenster geöffnet und für Durchzug gesorgt. Die Fledermaus fand damals allein den Weg hinaus.

Die Vorstellung des Graf von Monte Christo war übrigens wie die anderen neun Aufführungen zwischen Weihnachten und Neujahr komplett ausverkauft. Das sorgte wiederum bei allen Schauspielern und Beschäftigten am Theater für Freude.„Welches Haus kann das schon von sich behaupten?“ sagte die Chefdisponentin.