Die Böllertruppen lassen es ordentlich krachen auf dem Friedberg. Was die 65 Leute aus ganz Thüringen mit ihren 15 Kanonen, drei Standböllern sowie mit den acht Hand- und Schaftböllern auf dem Bogenplatz da abziehen, lässt den Friedberg regelrecht erzittern. Freilich kommen aus den Kanonen keine Geschosse. „Wir schießen nur mit Schwarzpulver und einer Verdämmung, die meist aus Kork ist“, klärt Reinhard Wilfer, der Landesböllerreferent des Thüringer Schützenbundes. Und wenn der seinen Schützentag begeht, sind die Böllerschützen mit von der Partie. Dorothea Aust und Norman Matz aus Neustadt am Rennsteig beispielsweise. Ihre Kanone nennt sich Preußische Dreipfünder, was nahelegt, dass die normalerweise eine Kugel mit drei Pfund Gewicht abfeuert. Auf dem Friedberg werden aber lediglich 100 Gramm Schwarzpulver geladen. Sie ist den Modellen nachempfunden worden, wie es sie in der Dreispitz-Zeit, also in der Zeit von Friedrich dem Großen gab. Pro Jahr werden sie zu etwa zwölf Veranstaltungen eingeladen. Jetzt also auch zum Schützentag. Zusammen mit all ihren anderen Böllerfreunden wollen sie die Stadt aufwecken, damit ihre Bürger nichts von dem verpassen, was auf dem Friedberg passiert.
Thüringer Schützentag Kracher mit verhaltenem Echo
Heike Hüchtemann 16.06.2024 - 18:58 Uhr