In Bijagual de Upala habe das Paar mit Guide Miguele eine Nachtwanderung erlebt und dabei einen rotäugigen Baumfrosch, das Wahrzeichen Costa Ricas, gefunden. „Nach bereits 15 Minuten sahen wir den ersten dieser exotischen, wunderschönen Frösche. Er schlief auf einem Blatt, gut getarnt mit seinem grünen Rücken, sodass wir ihn kaum sahen“, erinnert sich Julien.
Im Laufe der Wanderung seien die Blicke des Paares geschulter geworden und sie entdecken weitere Frösche, ein paar Ara-Papageien, eine winzige Gottesanbeterin, unzählige Spinnen, Ameisen und Käfer und Kröten. „Und zu guter Letzt sahen wie ein anderes tierisches Wahrzeichen Costa Ricas: ein Faultier, spanisch el perezoso“, berichtet Lucy und ergänzt „Und es war sogar wach, es futterte gerade, als wir es mit unseren Taschenlampen am Ende eines Astes entdeckten.“
„Faultiere sind Pflanzenfresser, sie ernähren sich primär von Blättern, nur ganz selten essen sie auch mal Früchte“, erklärt Julien und ergänzt „Auf den Boden kommen sie nur etwa ein Mal pro Woche, um ihr Geschäft zu verrichten und weil sie so langsam sind, werden sie dabei zu leichter Beute.“
Das Land in Mittelamerika hat das Paar mit Vulkanen, Feucht- und Nebelwäldern, riesigen Wasserfällen und wasserreichen Flüssen begeistert. Den beiden gefiel, wie Geckos durch den Garten rennen und Brüllaffen in der Nachbarschaft plärren. Brüllaffen haben ihren Namen vom lauten Brüllen der Tiere, das beide Geschlechter ausstoßen und das über mehrere Kilometer hinweg hörbar ist. Das Gebrüll dient vor allem der Kommunikation verschiedener Gruppen untereinander. Alle Männchen der Gruppe stimmen ein, zusammen mit dem Antwortgebrüll anderer Tiere ergibt sich ein lautes Spektakel. Brüllaffen machen damit ihre Anwesenheit deutlich, um andere Gruppen vor ihrem Kernbereich zu warnen. Energieaufwändige Kämpfe – da die Brüllaffen Blätterfresser sind, müssen sie mit der Energie haushalten – können so vermieden werden. Ein zweiter Grund für das Gebrüll kann darin liegen, dass Einzeltiere Anschluss an eine Gruppe suchen – die Migration unter den Gruppen ist relativ hoch – und durch ihr Geschrei ihre Anwesenheit signalisieren und auch auf diese Weise Antwort erhalten, ob sie willkommen sind oder nicht. Meistens erklingt das Gebrüll am Morgen, im Bedarfsfall auch zu anderen Tageszeiten. Maskenpflicht und Hände waschen in einem improvisierten Waschbecken vor Geschäften gehörte ebenso zum Alltag.
So groß wie Niedersachsen
„Ich fand unsere Reise super, Land und Leute waren so herzlich und ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen sofort anhalten und uns mitnehmen würden- eine gute Mentalität“, resümiert Lucy. Auch nach zehn Wochen sei es für sie noch eine Herausforderung, die Einheimischen zu verstehen. „Es gibt hier in Lateinamerika zum Beispiel andere Anredeformen als in Europa und in bestimmten Regionen kommt man ohne Spanisch nicht sehr weit“, sagt die Sprachbegeisterte.
Mit rund 51 000 Quadratkilometern ist Costa Rica fast so groß wie Niedersachsen, aber habe viele verschiedene Witterungen „Die Vielfalt der Landschaften und Mikroklimata, die ein Besucher in Costa Rica an einem einzigen Tag genießen kann, macht dieses Land zu einem wahren Urlaubsparadies“, sagt Julien.