Thüringentag Weit mehr als ein Hoffest

Birgitt Schunk
Gehören zum Organisationsteam für den Agrar- und Forststandort zum Thüringentag in Schmalkalden: Johannes Schmidt, Lena Günther, Astrid Hatzel und Jan Hoffmann (v.l.). Foto: Birgitt Schunk/Birgitt Schunk

Beim Thüringentag in Schmalkalden werden auch viele grüne Themen beackert. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit Riesenschritten geht es auf den Thüringentag in Schmalkalden zu. Vom 9. bis zum 11. Juni wird die Stadt zum großen Schaufenster des Freistaates. Eine Farbe wird dabei inhaltlich in der bunten Vielfalt des Veranstaltungskalenders dominieren. Schließlich heißt es 2023 erstmals „Thüringens Grüner Tag“. „Wir freuen uns, dass dabei auch Landwirtschaft und Forstwirtschaft einen hohen Stellenwert erhalten“, sagt Astrid Hatzel, die Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Schmalkalden-Schwallungen eG. Das Gelände des Betriebes am Rand der Stadt in Richtung Asbach wird zum Festtagsstandort, auf dem die Agrar- und Forstwirtschaft sich präsentieren werden.

Als die Idee vor Monaten im Gespräch war und ein entsprechendes Terrain gesucht wurde, bot das landwirtschaftliche Unternehmen sich an. Schließlich sind hier ein großer Betriebshof, Hallen, Biogasanlage, Tierhaltung, Ställe und Technik sowie weitere Infrastruktur ohnehin schon vorhanden. Neben der Schmalkalder Agrargenossenschaft sind die Agrargesellschaft Herpf und die Hoffmann Agrar GmbH Dillstädt mit ihm Boot. „Wir bereiten das gemeinsam vor, weil wir wollen, dass die Agrar- und Forstwirtschaft eine gute Visitenkarte abgibt“, sagt Johannes Schmidt, der Chef des Herpfer Agrarbetriebes. Dabei ist weit mehr geplant als ein klassisches Hoffest mit Traktor, Tieren und Musik. „Wir wollen auch Inhalte in diese dreitägige Veranstaltung bringen und die verschiedenen grünen Themen den Gästen gut vermitteln“, erklärt Jan Hoffmann von der gleichnamigen Agrar GmbH Dillstädt. Regelmäßig trifft man sich, um immer weiter in die Detailplanungen einzusteigen.

Dabei hat man sich auf die Fahnen geschrieben, das Thema Bildung in den Fokus zu rücken. „Wir wollen die Land- und Forstwirtschaft erlebbar gestalten und anschaulich erklären, um so auch verloren gegangenes Wissen den Menschen wieder vermitteln zu können“, sagt Agrarchefin Astrid Hatzel. „Viele Menschen diskutieren über solche Themen und wissen doch selbst oft nicht, wie vieles funktioniert und zusammenhängt. Früher waren die Leute auf dem Lande verbunden mit den Bauern und Forstleuten und schätzten deren Arbeit viel mehr als heute.“

Und hier will man ansetzen. Deshalb wird es zum Thüringentag auf dem Gelände des Schmalkalder Agrarbetriebes einen „Bildungsweg der Landwirtschaft“ geben - so lautet zumindest der Arbeitstitel. Im Detail wird für die sechs Stationen Interessantes angekündigt. „Schaf schafft Landschaft“ oder „Vom Stall zum Teller – das Strohschwein“ heißen beispielsweise zwei der Themen. Doch es geht auch rund ums Holz, um grünen Strom und Wärme aus der Biogasanlage oder das Säen, Pflegen und Ernten. Die Geschichte um die Mutterkühe wird ebenso erzählt – und das kann wohl kaum ein Betrieb besser als das Gastgeberunternehmen selbst, das zu den größten Mutterkuhhaltern Thüringens gehört. Hier werden schließlich rund 1000 jener Rinder gehalten, die die Kälber an ihrer Seite über sieben, acht Monate selbst aufziehen, ernähren und beschützen. Von April bis Dezember sind sie auf der Weide. „Mutterkuh – die ganze Milch dem Kalb“ hießt deshalb hier das Thema. An allen drei Tagen gibt es auf dem Bildungsweg Führungen. Am Eröffnungstag werden alleine bis zu 400 junge Besucher aus Kitas und Schulen auf dem Gelände erwartet. Jugendliche können sich zudem über grüne Ausbildungsberufe ein Bild machen. Tiere werden zu erleben sein – ebenso wie Maschinen im Einsatz oder die große Technikausstellung sowie Oldtimer. Verbände und mit der Branche verbundene Partner sind mit im Boot.

In einer Kidsarena kann der Nachwuchs sich auf der Hüpfburg ins Zeug legen, aber auch „Borito, den bockigen Esel“ kennenlernen. Live wird gezeigt, wie Holz mit Pferden gerückt wird, erwartet wird ebenso ein Falkner. Motorsägenkünstler werden Skulpturen entstehen lassen – ihnen können Besucher über die Schulter schauen. Natürlich wird es auch reichlich Unterhaltung geben – am Freitag mit dem Schmalkalder Musikverein, am Samstag mit der Band „Ab und Zu“ sowie Sonntag mit den „Jüchsegrund Musikanten“. Der Agrar- und Forststandort ist per Shuttle an alle Standorte des Thüringentages 2023 angebunden, heißt es zudem von Seiten der Organisatoren.

Mehr Informationen zum Thüringentag gibt es unter

www.schmalkalden.de

www.insuedthueringen.de

Bilder