Neuer Präsident des Thüringer Handball-Verbandes ist Stefan Scholz vom Post-SV Gera. Der 56-Jährige wohnt auch in der Stadt an der Elster und ist beruflich als Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Altenburg-Gera tätig. Handball hat er selbst ab 1973 beim Post-SV gespielt, danach war er lange als Schiedsrichter aktiv und ist als solcher in den Handballvereinen Thüringens gut bekannt. Bisher amtierte er als Vorsitzender des Handballbezirks Ost.
Nachdem die bisherige THV-Präsidentin Katrin Kunz angekündigt hatte, nicht noch einmal zu kandidieren, „habe ich mich entschlossen, mich um die Nachfolge zu bewerben, auch nachdem ich durch einige Sportfreunde darauf angesprochen worden bin“, erklärte Stefan Scholz gegenüber unserer Zeitung. „Entgegen kam mir dabei, dass sich mein Arbeitsplatz von Weißenfels nach Gera verlagert hatte, sodass ich die bisher nötige Fahrzeit nun in den Handball investieren kann.“
Als neuer Vizepräsident für Finanzen und Recht wurde Volker Krempel aus Ruhla gewählt, bekannt auch als Staffelleiter. Der aus Franken stammende frühere Trainer des HV Ilmenau 55, Martin Tews, der auch bereits dem vorherigen Präsidium angehörte, ist weiterhin Vizepräsident für Spielbetrieb und Recht.
Dem Erweiterten Präsidium gehören nunmehr an der in der THV-Geschäftsstelle tätige Thomas Löffler als Vorsitzender des Jugend- und Entwicklungsausschusses, der Landestrainer für männlichen Nachwuchs Christian Roch als Vorsitzender des Leistungssportauschusses, Julian Bizuga als Vorsitzender des Bildungsausschusses sowie Lutz Pfefferkorn aus Altenburg als abermaliger und inzwischen langjähriger Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses.
Die Rechtsanwälte Jörn Riedenklau (auch tätig als Rechtsberater des ThSV Eisenach) sowie der in Minden (Niedersachsen) praktizierende Helge-Olaf Käding, der auch den Online-Verbandstag leitete, stehen dem Verbands- bzw. dem Sportgericht vor.
In einem ersten Gespräch mit unserer Zeitung legte der neue Präsident einige Grundsätze für seine künftige Arbeit dar: „Wir brauchen als erstes ein offenes Ohr für die Belange der Vereine, und das heißt in der jetzigen Zeit, dass wir praktikable Antworten finden müssen, wie wir angesichts der politischen Vorgaben am zweckmäßigsten zum Spielbetrieb zurückkehren können. Das wird ein wichtiger Job für das neue Präsidium sein. Wir müssen hier als THV unsere Stimme erheben, auch im Mitteldeutschen Handball-Verband, um hier zu praktikablen Lösungen zu kommen. Ich hatte auch schon meine erste Videokonferenz auf der Ebene des Deutschen Handball-Bundes, und auch da wurde beispielsweise intensiv diskutiert, wie in den Nachwuchsauswahlmannschaften mit der Corona-bedingten Pause umgegangen werden sollte. Ich habe eine große Sorge: Wenn die jetzigen Zustände noch länger andauern, dann werden wir den einen oder anderen jungen Handballer verlieren, weil wir ihm nichts anbieten können.“
Als Zweites kündigte der neue Präsident einen Kassensturz an, „da uns durch die Pandemie auch Einnahmen wegbrechen. Wir müssen sehen, dass wir unsere Finanzen neu ordnen.“