Saalfeld/Erfurt - Mehrere Mitglieder des ehemaligen Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses haben sich gegen Überlegungen ausgesprochen, in Saalfeld den Bau eines Bogenschießparcours zu genehmigen. Sie glauben, dass damit ein weiterer Treffpunkt der rechten Szene im Freistaat entstehen könnte. Der Mann, der die Anlage betreiben wolle, habe schon während der parlamentarischen Ermittlungen zum NSU-Komplex eine Rolle gespielt, sagte zum Beispiel die Grüne-Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling unserer Zeitung. Ihr sei nicht bekannt, dass er sich jemals von der rechten Szene gelöst habe. „Deshalb ist dringend davon abzuraten, ihn ausgerechnet eine Bogenschießanlage betreiben zu lassen“, sagte sie. Auch der Thüringer Verfassungsschutz sieht das Vorhaben kritisch. Hintergrund für die Kritik sind Pläne, in Schmiedefeld in Ostthüringen eine Bogenschießanlage zu bauen. Schmiedefeld gehört inzwischen zur Stadt Saalfeld. Mehrere Kommunalpolitiker hatten die Pläne im vergangenen Jahr nach einem Bericht der OTZ begrüßt. Unter anderem erhoffen sie sich davon Impulse für den Tourismus in der Region. Eine Sprecherin der Stadtverwaltung Saalfeld sagte, ob die Anlage genehmigt werde, hänge vom Landratsamt des Kreises Saalfeld-Rudolstadt ab. Dieses Amt sei die zuständige Baugenehmigungsbehörde. Ob die Gemeinde ihr Einvernehmen zu den Plänen erklären werde, solle auf einer Sitzung des zuständigen Bauausschusses am Mittwoch beraten werden.