Erfurt - Finanzminister Wolfgang Voß (CDU) hat sein Nein zum Ankauf von Datensätzen mutmaßlicher Steuerhinterzieher relativiert. Zwar werde er keine Steuer-CDs ankaufen, da es sich dabei um «Hehlerei» handele, sagte Voß am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Erfurt.

Allerdings werde die Thüringer Steuerfahndung auch weiterhin die Ankäufe anderer Bundesländer nutzen. Entsprechend beteilige sich der Freistaat an den Kosten. Voß reagierte damit auf entsprechende Kritik von Thüringens Bildungsminister und SPD-Landeschef Christoph Matschie.

Matschie begrüßte es als «richtigen Schritt», dass Thüringen die Daten nutzen will. Allerdings bestehe weiterer Handlungsbedarf. So müsse sich die schwarz-rote Landesregierung für ein Abschaffen der Strafbefreiung bei Selbstanzeige für Steuersünder einsetzen. Diese Möglichkeit dürfe künftig bei einer Übergangsfrist von zwei Jahren nur für Bagatelldelikte gelten. Wer bis dahin nicht reinen Tisch gemacht habe, müsse mit Strafverfolgung rechnen.