Erfurt - Obwohl die Abgeordneten des Thüringer Landtages alle gemeinschaftlich abgestimmt haben, bleiben die Fronten im Streit um die Windenergie im Land verhärtet; vielleicht sind sie nun sogar noch verhärteter als zuvor. Denn nach langem Streit um den entsprechenden Gesetzesentwurf hat der Landtag am Freitag in Erfurt zwar beschlossen, dass keine weiteren Windräder in den Wäldern des Freistaats gebaut werden dürfen. Mehrere Vertreter von Rot-Rot-Grün erklärten allerdings, sie stimmten dem entsprechenden Gesetzesentwurf zu, obwohl sie ihn inhaltlich ablehnten. Ihre Fraktion stimme nur zu, weil sich die CDU in dieser Sache „in fast schon erpresserischer Manier“ verhalten habe, sagte zum Beispiel die Grüne-Landtagsabgeordnete Laura Wahl. Die Union hatte zuletzt erklärt, sie werde dem Landeshaushalt für das Jahr 2021 nur dann zustimmen, wenn Rot-Rot-Grün dem Verbot von Wind im Wald zustimme. Ohne die Union hat die Koalition aus Linke, SPD und Grünen im Landtag seit 2019 keine Mehrheit.