Nach Recherchen von MDR Thüringen handelt es sich um mindestens 40 Personen. Das Thüringer Landeskriminalamt bestätigte lediglich, dass gegen mehrere Leute aus dem rechtsextremen Spektrum ermittelt wird.
Wie MDR Thüringen berichtet, handele es sich bei einem der mutmaßlichen Haupttatverdächtigen um einen Dresdner Rechtsextremisten. Der Mann ist wegen Körperverletzung polizei- und gerichtsbekannt und hat Kontakte zu Funktionären der NPD. In seinem Freundeskreis würden sich sich weitere polizeibekannte Neonazis aus Dresden und Umgebung finden, die an dem Angriff beteiligt gewesen sein sollen. Die Dresdner Gruppe nehme regelmäßig an rechtsextremen Aufmärschen teil. Auf Fotos in den sozialen Netzwerken sei zu erkennen, dass die Gruppe auch bei den Ausschreitungen an der Dresdner Flüchtlingszeltstadt beteiligt war, berichtet der Sender.
Tatverdächtige über Facebook vernetzt
Insgesamt hat MDR Thüringen rund 40 tatverdächtige Männer und Frauen namentlich oder mit Facebook-Alias-Namen recherchiert. Dafür seien Videos des Angriffs sowie im Internet frei zugängliche Film- und Fotoaufnahmen ausgewertet worden. Die mutmaßlichen Angreifer stammen nach Angaben des Senders unter anderem aus Merseburg, Weißenfels, Halle, Mittweida und dem Erzgebirge. Sie tauchten immer wieder bei rechtsextremen Demonstrationen auf. Einige waren nach MDR-Informationen auch Ordner bei den fremdenfeindlichen LEGIDA-Aufmärschen.
Das Thüringer Landeskriminalamt wollte dem MDR die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen auf Anfrage nicht nennen. Seit rund neun Monaten ermittelt die Sonderermittlungsgruppe „Zesar". Zu Details der Ermittlungsarbeit, unter anderem wie viele Beamte auf den Fall angesetzt sind, gibt die Behörde keine Auskunft. cob/mdr