«Die Attraktivität wächst, Trachten begeistern nach wie vor alle Generationen», sagte der Vorsitzende Knut Kreuch. Seit Verbandsgründung im Jahr 1997 habe sich die Zahl der Trachtenvereine im Freistaat auf knapp 100 mehr als verdoppelt. Sie zählten landesweit inzwischen rund 5000 Mitglieder.
Bei der Vereinsarbeit gehe es aber nicht nur um Trachten, sondern um die Brauchtumspflege generell. Dazu gehörten beispielsweise Gesang, Volkstanz sowie Handwerksbräuche wie Spinnstuben. «Die Vereine werden als Botschafter ihrer Orte gesehen», erklärt Kreuch das anhaltende Interesse. «Man ist stolz, dass es sie gibt.»
Die Orte sorgten sich auch mit Blick auf die Gebietsreformpläne der Landesregierung um ihre Identität. Vom Eichsfeld bis zum Altenburger Land und nach Sonneberg gebe es in jeder Region Trachtenvereine. Hochburg sei das Gothaer Land, wo die Traditionen besonders stark sein.
Auch bei vielen Kindern und Jugendlichen seien Trachten gefragt. Mit dem Teenager-Alter lasse die Begeisterung aber nach. «Es sind dann wesentlich weniger dabei, aber diese sind sehr aktiv», sagte der Verbandsvorsitzende.
Im Freistaat gibt es laut Kreuch mindestens 90 verschiedene Trachten. Sie reichten von Hochzeits-, Fest-, Arbeits- bis zu Handwerkertrachten. Allerdings müssten die Trachten noch mehr aus den Schatten der Vereine getragen werden, meinte Kreuch. So gehörten Trachten etwa in Bayern oder Baden-Württemberg viel mehr zum Alltagsbild als in Thüringen. «Wir tragen sie nicht beim Einkauf, aber beim Sonntagsspaziergang könnten wir sie schon mehr zeigen.» dpa