In vielen Thüringer Gemeinden ist am Mittwoch wieder Muskelkraft gefragt: Dann werden vielerorts Maibäume aufgestellt. «In den letzten Jahrzehnten hat sich das verstärkt, dass einzelne Gemeinden Maibäume aufstellen», sagte der Brauchstum-Experte Peter Fauser vom Museum für Thüringer Volkskunde. Doch nicht überall werde der Baum am 1. Mai aufgestellt. In manchen Gemeinden sei es schon ein paar Tage zuvor soweit, in anderen erst an Pfingsten.

Meist handelt es sich bei den Maibäumen um Fichten, oft sind sie bis zu 30 Meter lang. Der Stamm wird mit Bändern umwickelt oder mit einem Kranz aus Fichtenreisig geschmückt. Eine besondere Tradition hat der Maibaum im Thüringer Holzland um Stadtroda, Bad Klosterlausnitz und Hermsdorf, wie Fauser erklärte. Die Handwerker, Zimmermänner zum Beispiel, feierten dort mit dem Maibaum traditionell ihre Zunft.

Das Aufstellen der Maibäume wird von kleinen Feiern begleitet. Auf dem Erfurter Domplatz war für Dienstag ein Fest mit Frühlingstänzen und Baum-Aufstellen geplant. Am Abend sollte der Mai mit der Walpurgisnacht eingeläutet werden: In einem Schauspiel versuchen Hexen und Teufel dann ein letztes Mal, den Frühling zu verhindern, wie eine Sprecherin der Stadt erklärte. dpa