Dieser Wahlkampf werde stärker als vorhergehende «um unser zukünftiges Bild von Deutschland geführt», sagte Thüringens CDU-Landesvorsitzender Mike Mohring dem Münchner Merkur. «Und dazu gehört für mich, dass unser Land die uneingeschränkte staatsbürgerliche Loyalität seiner Bürger genießt.» Dabei helfe die Pflicht, sich für einen Pass entscheiden zu müssen, sagte Mohrung in der Samstagsausgabe des Blattes.

Dagegen warnte Niedersachsens CDU-Vorsitzender Bernd Althusmann vor einem Doppelpass-Wahlkampf. Die CDU solle sich lieber um Fragen der Bildung, der Integration, der inneren Sicherheit, der digitalen Wirtschaft und der Arbeit der Zukunft kümmern, sagte er der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

Der CDU-Mitgliederbeauftragte Henning Otte sagte der Rheinischen Post: «Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Formulierung zur Zukunft der doppelten Staatsbürgerschaft auch im Wahlprogramm enthalten sein wird.» Er habe allerdings Zweifel, ob es sich zu einem zentralen Wahlkampfthema entwickeln werde.

Der CDU-Bundesparteitag in Essen hatte am Mittwoch dafür votiert, wieder die sogenannte Optionspflicht für in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern einzuführen. Die Kinder müssten sich dann für eine Staatsbürgerschaft entscheiden. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hatte den Beschluss kritisiert.