Erfurt/Berlin - Thüringen trägt die von Bund und Ländern vereinbarte Fortführung der Maskenpflicht auch im Einzelhandel mit. Das erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner am Montag in Erfurt. Die Landesregierung werde am Dienstag über die neue Corona-Verordnung entscheiden, die bis zum Ende der Sommerferien Ende August gelten solle, kündigte die Linke-Politikerin an. «An den meisten Regeln ändert sich nichts.»

Das gelte vor allem für die Maskenpflicht beim Einkaufen und im Öffentlichen Personennahverkehr. «Dieses Gebot hat sich bewährt, denn es schützt zum einen die Beschäftigten und zum anderen natürlich auch die Kunden», sagte die Ministerin. Zahlreiche Studien belegten, dass sich das Virus vor allem in Räumen gut verbreiten könne, in denen die Belüftung nicht ausreichend gewährleistet sei. Mund-Nasen-Bedeckungen und das Einhalten eines Mindestabstands seien vergleichsweise milde Mittel zur Eindämmung der Pandemie.

Eine Aufhebung der Maskenpflicht hatte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der «Welt am Sonntag» für sein Land angeregt. Die Reaktionen auf den Vorstoß fielen fast ausnahmslos negativ aus. Am Montag gab es eine Schalte der 16 Landes-Gesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Zur Begründung der Fortführung der Maskenpflicht hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie wäre vorbei.

Neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer einem raschen Ende der Maskenpflicht im Handel eine klare Absage erteilt. Kramp-Karrenbauer sagte nach Angaben von Teilnehmerkreisen in einer Videoschalte der CDU-Spitze, es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen ohne Maske unterwegs seien. Da sei es das falsche Signal, die Maskenpflicht aufzuheben. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sei weiterhin notwendig und wichtig, damit Deutschland gut durch die Pandemie komme. dpa