Gotha/Metzels - Dass die Schwalben sich in Thüringen so wohl gefühlt haben, hat allerdings weniger mit der Witterung zu tun, denn die war alles andere als optimal. "Die erste Brut hatte gute Bedingungen, die zweite bekam die Kaltfront im Juli deutlich zu spüren", sagt Tino Sauer vom Naturschutzbund (Nabu) Thüringen. Insekten flogen weniger, Nahrung fehlte. "Es gab zahlreiche Totfunde, viele junge Schwalben sind verhungert." Trotzdem stimmte das Schwalbenjahr 2011 optimistisch, denn: das vom Nabu gestartete Projekt "Schwalben willkommen" ist mit großer Resonanz angelaufen. Erstmals wurde in diesem Jahr in Thüringen die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" vergeben - und das gleich über 200 mal. "Es war beeindruckend, auf welches Engagement wir dabei gestoßen sind", sagt Sauer. Der absolute Favorit bei den Privatbauten sei dabei ein Bauernhof bei Weimar gewesen, der es auf sage und schreibe 110 Schwalbennester bringt. "Uns haben sogar Leute Bilder geschickt, die aus ihrem Schlafzimmer auszogen, weil dort die Rauchschwalbe ihr Nest baute. Sie schliefen dann in der Stube ", berichtet der Ornithologe. Die Bundeswehrkaserne Friedenstein bei Gotha bringt es auf über 96 Mehlschwalbennester.
Thüringen Schwalben sind immer öfter gern gesehene Gäste
Von Birgit Schunk 20.09.2011 - 00:00 Uhr