Thüringen Saalfeld-Rudolstadt tritt Verkehrsverbund bei

Die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla treten Ende des Jahres dem Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) bei.

 
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Wer ein Zugticket gekauft hat, um zu einer Veranstaltung zu gelangen, die nun wegen des Coronavirus abgesagt wurde, erhält das Geld für die Bahnfahrt zurück. Foto: picture alliance

Saalfeld - Damit gelten ab dem Fahrplanwechsel im Dezember einheitliche Tarife für Bus und Bahn für das gesamte mittlere und südöstliche Thüringen zwischen Gotha und Gera, Saalfeld und Jena. Mit den letztem Beschlüssen aus Saale-Orla ist die seit längerem geplante Erweiterung des Verbundgebiets nun perfekt.

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Künftig brauchen Fahrgäste für sämtliche Reisen im Regionalverkehr mit Bus und Bahn nur noch einen Fahrschein, unabhängig vom Verkehrsmittel. Darüber hinaus gilt ein abgestimmter Fahrplan zwischen allen Verkehrsanbietern. So schließt beispielsweise ein Fahrschein oder eine Zeitkarte von Reichmannsdorf nach Jena oder von Katzhütte nach Saalfeld oder Erfurt die Regionalbahn sowie beliebige und Straßenbahnen und Busse am Start- und Zielort mit ein. Bisher mussten dafür jeweils separate Tickets gelöst werden. Umsteigen wird dadurch einfacher und oft erheblich billiger, wovon vor allem Pendler profitieren. Andererseits gilt der einheitliche VMT-Tarif künftig auch bei reinen Bahnfahrten, so dass unter anderem die Bahncard-Ermäßigungen wegfallen, Kinder zwischen 6 und 14 Jahren nicht mehr gratis mitfahren können und der Zug für sich gesehen insgesamt etwas teurer wird.

Der VMT-Tarif endet an der Kreisgrenze von Saalfeld-Rudolstadt. Über etwaige Sonderregelungen für kreisüberschreitende Buslinien (etwa auf den Strecken Neuhaus-Saalfeld oder Ilmenau-Rudolstadt) ist noch nichts bekannt.

Dem VMT gehören bisher neben Erfurt, Weimar, Jena und Gera die Kreise Gotha, Weimarer Land und Saale-Holzland an. Die Südthüringer Landkreise, einschließlich dem Ilm-Kreis, zeigen bisher wenig Interesse daran, bei dem Verbund mitzumachen. Insbesondere im Kreis Sonneberg wird argumentiert, dass die Hauptverkehrsströme nicht Richtung Mittel- und Ostthüringen gehen, sondern Richtung Oberfranken. Im Ilm-Kreis besteht lediglich für die Buslinien am Industriegebiet Erfurter Kreuz eine Kooperationsvereinbarung mit dem VMT für einheitliche Tickets. er