Am späten Montagabend sollte auf dem Flughafen Leipzig eine Maschine mit den Helfern landen, wie der Geschäftsführer des Spargelhofs Kutzleben, Jan-Niclas Imholze, am Montag sagte. Die Maschine komme aus Cluj in Siebenbürgen, wo derzeit täglich zwei Flugzeuge mit Erntehelfern Richtung Deutschland starteten. Die drei Thüringer Betriebe, darunter auch Erdbeeranbauer, haben sich bei der Organisation der Flüge zusammengetan.

Wegen der Coronavirus-Pandemie mit vielen Reisebeschränkungen hatte die Bundesregierung eine Sonderregelung für Erntehelfer geschaffen. 80 000 Saisonkräfte dürfen nach Deutschland kommen.

Die in Leipzig erwarteten Spargelstecher würden direkt am Flughafen auf das neuartige Coronavirus getestet, sagte Imholze. Dies sei mit der Fluggesellschaft so vereinbart. Anschließend sollen sie mit vier Bussen nach Thüringen gefahren werden, wobei maximal 25 Menschen in einem Bus sitzen sollen. In Thüringen werden die Helfer dem Unternehmer zufolge in einer Kaserne im Landkreis Sömmerda untergebracht, wo Familien zusammen wohnen können und die restlichen Helfer Einzelzimmer erhalten sollen. Jede Etage verfüge über einen eigenen Sanitärbereich.

Alle sollen zunächst in eine zweiwöchige Betriebsquarantäne kommen, könnten in dieser Zeit aber auf den Feldern arbeiten - unter Berücksichtigung von Abstands- und Hygieneregeln. «Es werden Arbeitsgruppen von maximal zehn Helfern gebildet, die verteilen sich auf den Feldern», erläuterte Imholze. «Mit anderen kommen sie nicht in Kontakt.»

In Thüringen wird auf etwa 300 Hektar Spargel angebaut. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist der Freistaat damit ein sehr kleines Spargelanbaugebiet. dpa