Masserberg - Sieben Jahre nach der Insolvenz bekommt die Rehabilitationsklinik in Masserberg einen neuen Betreiber. Am 1. März übernimmt das thüringisch-bayerische Gesundheitsunternehmen Regiomed die auf Orthopädie, Krebs- und Augenerkrankungen spezialisierte 230-Betten-Klinik im Thüringer Wald. Alle 150 Mitarbeiter würden übernommen wie eine Sprecherin der Unternehmensgruppe am Donnerstag mitteilte. Die Reha-Klinik gehörte früher zur kommunalen Kur- und Touristik GmbH Masserberg, die im Februar 2012 Insolvenz beantragt hatte. Das Insolvenzverfahren ist mit der Klinikübernahme abgeschlossen.

Eigentümer der Klinik-Immobilie ist die Gemeinde Masserberg, die sie im Zuge der Insolvenz erworben hat und bis Ende 2021 sanieren will. Dafür sind nach früheren Angaben 5,5 Millionen Euro veranschlagt. Regiomed zahlt Pacht an die Gemeinde, welche die Klinik während des laufenden Betriebes schrittweise sanieren wird. Auch das seit 2015 geschlossene Badehaus Masserberg, ein Thermalbad, soll mit Unterstützung des Landes Thüringen modernisiert werden. Das Wirtschaftsministerium geht dafür einem Sprecher zufolge bislang von 10 Millionen Euro Kosten aus. Einen ersten Förderbescheid wolle Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) Anfang April in Masserberg übergeben.

Zuletzt hatte das Vorankommen immer wieder gestockt, die Termine für die Übernahme der Klinik waren deshalb gleich mehrfach weiter datiert worden. Die letzte Verzögerung resultierte unter anderem daraus, dass die Landratswahl in Coburg abgewartet werden sollte. "Dafür haben wir bei Regiomed auch Verständnis gezeigt", sagte Hildburghausens Landrat Thomas Müller. Nachdem es im Landkreis Coburg zur Stichwahl gekommen war, hat der neue Landrat Sebastian Straubel (CSU) sein Amt angetreten und sein Okay gegeben.

Regiomed mit Sitz in Sonneberg und Coburg betreibt an 17 Standorten in Thüringen und Oberfranken Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste. Beschäftigt sind insgesamt rund 5400 Mitarbeiter. dpa/cho