Meiningen - Man hat alles schon gehört. Mehrmals. Zwei Prozesse um die Gewalt-Nacht auf dem Suhler Friedberg im vergangenen Sommer sind bereits abgeschlossen; mehrere junge Flüchtlinge verurteilt worden. Dass die unvermeidlichen Ermüdungserscheinungen, die das wiederholte Berichten der Ereignisse mit sich bringt, den dritten Prozess nicht bestimmen sollen, wird schon am ersten Verhandlungstag am Landgericht Meiningen deutlich. Die Vorsitzende Richterin fordert - manchmal vergeblich - auch von den jetzt Angeklagten Antworten. Auf die Frage, warum ein zerrissener Koran eine derartige Eskalation auslösen konnte. Auf die Frage, warum Flüchtlinge, denen Schutz und Obdach gewährt wurde, sich zu so viel Gewalt gegen Menschen und Dinge haben aufhetzen und hinreißen lassen.