Die Freunde waren überall. Und überall wurde die Freundschaft beschworen. Im Fernsehen, in Zeitungen, auf Spruchbändern. "Lang lebe die unverbrüchliche Freundschaft mit der Sowjetunion." "Es lebe die Deutsch-Sowjetische Freundschaft." Schon in der Schule traten DDR-Bürger der gleichnamigen Organisation bei, zahlten Mitgliedsbeiträge und klebten Marken ins Mitgliedsbuch. Der Oberhofer Bahnhof trug diesen Namen, ein Kino in Erfurt, ein Platz in Eisenach, eine Schule in Zella-Mehlis, eine Straße in Meiningen. Der Begriff gehörte zum Alltag, genau wie die Soldaten der sowjetischen Besatzungsmacht, umgangssprachlich wie offiziell oft "die Freunde" genannt.
Thüringen Panzer, Sprit und Bohrmaschinen
Von Marco Schreiber 18.11.2013 - 00:00 Uhr