Die Landesregierung will weiter gegen den Bau der Stromtrasse Suedlink durch das Land vorgehen. Die Regierung werde die Entscheidung der Bundesnetzagentur für das Teilstück zwischen dem thüringischen Gerstungen (Wartburgkreis) und Arnstein in Bayern (Landkreis Main-Spessart) auf den Prüfstand stellen, kündigte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) an, wie die Staatskanzlei am Dienstag in Erfurt mitteilte. Dabei werde sie all ihre rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Thüringen habe für die Entscheidung zum weiteren Vorgehen jetzt vier Wochen Zeit, hieß es.

Die Bundesnetzagentur in Bonn hatte am Samstag eine entsprechende Entscheidung bestätigt. Sie folgte eigenen Angaben nach in ihrer Festlegung des Abschnitts Gerstungen-Arnstein weitestgehend dem Vorschlag der Netzbetreiber Tennet TSO GmbH und TransnetBW GmbH. Der Trassenkorridor beginne zwischen Gerstungen und Eisenach in Thüringen nahe der Landesgrenze zu Hessen. Die Trasse Suedlink soll Offshore-Windstrom von der Nordsee bis in die süddeutschen Ballungsräume am Main und Neckar transportieren.

Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) erklärte der Mitteilung zufolge, gebraucht werde eine faire Lastenverteilung auch unter den Bundesländern, eine Bündelung und Geradlinigkeit der Trassen. «Die genannten Kriterien sind bei der derzeitigen Vorentscheidung nicht gegeben, deshalb lehnen wir den so geplanten Suedlink ab.»

Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) nannte die Entscheidung der Bundesnetzagentur zum Suedlink-Verlauf durch Südwestthüringen enttäuschend. Der von Thüringen vorgeschlagene alternative Trassenkorridor werde dadurch in der weiteren Planung nicht berücksichtigt. Deshalb würden rechtliche Schritte für den Fall vorbereitet, «dass die Bundesnetzagentur den guten Argumenten Thüringens nicht folgen wird.» dpa

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