Erfurt - Auch 22 Jahre nach der Wiedervereinigung fühlt sich der Teil Deutschlands, der früher die DDR war, oft noch als zusammengehörig. Das zeigen die Bezeichnungen "Ostdeutschland" und "Ostdeutsche". Möglicherweise jedoch, so überlegt der Wissenschaftler Heinrich Best, "wird es immer schwieriger, von Ostdeutschland zu reden" - und zwar deshalb, weil die Verhältnisse in den fünf Ost-Ländern zunehmend voneinander abweichen.
Best, Soziologie-Professor an der Universität Jena, bezieht sich auf einen bemerkenswerten Befund. Laut dem von ihm gestern vorgestellten neuen Thüringen-Monitor ist die Fremdenfeindlichkeit im Freistaat gesunken, obwohl soeben eine Studie für Ostdeutschland einen Anstieg festgestellt hat.