Eine «Mobile Corona-Ermittlungsgruppe» (MCE) könne kommunale Gesundheitsämter bei größeren Corona-Ausbrüchen entlasten. «Wenn bei einem Fußballspiel oder einer größeren Tagung ein Super-Spreader unterwegs ist, müssen auf einen Schlag Hunderte von Infektionsketten nachverfolgt werden. Das ist für ein kleines Gesundheitsamt kaum zu bewerkstelligen», sagte Hennig-Wellsow laut Mitteilung von Dienstag.

Die Expertengruppe könnte aus Mitteln finanziert werden, die der Bund zur Stärkung Öffentlicher Gesundheitsdienste zur Verfügung stellen möchte. Bis 2026 sollen dafür an die bundesweit 375 Ämter vier Milliarden Euro fließen. Vorgesehen ist unter anderem, bis Ende 2022 mindestens 5000 unbefristete Vollzeitstellen im Öffentlichen Gesundheitsdienst neu entstehen zu lassen. Geplant ist zudem breit angelegte Unterstützung bei neuen digitalen Lösungen, etwa für Meldewege. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach am Dienstag in einer Videokonferenz unter anderem mit Vertretern von Gesundheitsämtern zu dem Thema.

«In Thüringen sind viele Gesundheitsämter sehr stark belastet, weil viele Stellen nicht besetzt werden können», sagte Hennig-Wellsow. Auch deshalb sei es gut, dass mit den Bundesmitteln eine Erhöhung der Besoldung für die Mitarbeiter der Gesundheitsämter einhergehe. Denn gerade auf dem Land sei es schwierig, gutes Personal zu finden. dpa