Das Klischee hält sich hartnäckig: Studenten, das sind junge Menschen, die vier bis 15 Jahre dem Müßiggang frönen und sich danach Akademiker nennen. Das mag früher in einigen Studiengängen so gewesen sein, doch inzwischen machen sich Studentenvertreter eher Sorgen darüber, ob mit der Einführung der neuen Studienabschlüsse Bachelor und Master nicht auch eine Verdichtung des Lehrstoffes stattgefunden hat, die von den Studenten kaum noch zu bewältigen ist. Schließlich soll die Zeit an der Hochschule mit den neuen Abschlüssen deutlich kürzer werden. Die Studentenvertreter machen sich Gedanken um die Qualität der Lehre. Beim Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Thüringen möchte man daher einen Wettbewerb um den besten Unterricht anschieben.

„Auszeichnungen für Forschungsarbeiten gibt es viele, nur die Lehre an den Hochschulen bewertet und honoriert niemand“, sagen Thomas Hindelang und Andreas Bühl, Landesvorsitzende beim RCDS. Erste Gespräche über einen Wettbewerb für die beste Lehre an den Thüringer Hochschulen hat der RCDS schon im vergangenen Jahr geführt, wie Ministeriumssprecher Detlef Baer auf Nachfrage bestätigt. Grundsätzlich stehe man einem solchen Vorhaben offen gegenüber, allerdings müssten zunächst einmal die in die Pläne einbezogen werden, die es betrifft – die Hochschulen. „Unser Einfluss ist da begrenzt, wir schaffen nur die Rahmenbedingungen, die die Hochschulen brauchen, um ihren Aufgaben nachkommen zu können“, sagt Baer.