Erfurt - Ein Ende der Grippewelle ist in Thüringen noch nicht in Sicht. Allein in den vergangenen beiden Wochen wurden mehr als 2000 Fälle von Virusgrippe (Influenza) gemeldet, wie das Gesundheitsministerium in Erfurt mitteilte. Damit übertrifft die Zahl der erkrankten Thüringer mit 3538 inzwischen die der letzten starken Grippesaison vor zwei Jahren. Im Grippejahrgang 2012/2013 waren rund 3200 Thüringer an Influenza erkrankt.
Vor allem in Kindertagesstätten und Schulen ist die derzeitige Grippewelle deutlich zu spüren. Die meisten der Erkrankten sind Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 14 Jahren. Im Ilm-Kreis, den Städten Jena und Erfurt sowie im Landkreis Greiz sind die Wartezimmer der Arztpraxen wegen der Grippe besonders überfüllt. Weniger stark betroffen ist Süd -und Westthüringen.
Allerdings geben die bei den Gesundheitsämtern gemeldeten Erkrankungen nur bedingt Aufschluss über das tatsächliche Ausmaß der Grippewelle, weil nur labordiagnostisch nachgewiesene Fälle erfasst werden. Die Gesundheitsbehörden gehen von einer Dunkelziffer aus.
Die Grippeviren können in diesem Jahr auch deshalb so heftig zuschlagen, weil der aktuelle Impfstoff nicht so effektiv wirkt wie erhofft. Dem Berliner Robert-Koch-Institut zufolge hat sich der besonders verbreitete Influenza A H3N2-Subtyp dergestalt verändert, dass der Impfstoff nicht mehr passt. Dessen Zusammensetzung hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits im vergangenen Frühjahr festgelegt. dpa