Apolda - Anhänger der rechten Szene haben sich in Apolda heftige Ausschreitungen mit der Polizei geliefert. Etwa 100 Menschen seien am Montagnachmittag vorläufig festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Jena. Die genau Zahl stand am Abend noch nicht fest. Den Angaben nach werden deren Personalien nun aufgenommen. Sie sollten im Anschluss wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Es werde wegen Landfriedensbruch, Widerstand gegen Polizisten und Sachbeschädigungen ermittelt. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Polizisten sollen mit Steinen und Flaschen angegriffen worden sein. Außerdem sei massiv Feuerwerk gezündet worden. «Es ist gleich zur Sache gegangen», berichtete ein Sprecher der Landespolizeidirektion. Laut Polizei waren die Beteiligten in einer Gruppe von 100 bis 150 Menschen auf dem Rückweg von Demonstrationen in Halle in Sachsen-Anhalt. Sie seien in Apolda aus dem Zug gestiegen und hätten sie sich vermummt ins Stadtzentrum begeben.

Die Polizei habe versucht, die Gruppe aufzuhalten, erklärte die Sprecherin. Sie habe aber die Anweisungen der Beamten ignoriert. Die Polizisten forderten deshalb nach eigenen Angaben «massiv Verstärkung» an. Bei der Festnahme hätten mehrere Teilnehmer zum Teil massiv Widerstand geleistet. Es sei alles unter Kontrolle, hieß es am frühen Abend von der Polizei. Weil einige «rechte Störer», wie die Polizei sie bezeichnete, über die Gleise flüchten wollten, sei es auch zu Behinderungen im Bahnverkehr gekommen.

Laut Behörde wurde ein Streifenwagen durch Steine beschädigt. Außerdem ging die Scheibe eines Versicherungsunternehmens zu Bruch. Weitere Schäden waren zunächst nicht bekannt. Bei den rechten Teilnehmern der nicht angemeldeten Demonstration soll es sich laut Polizei um Rechte aus Thüringen und anderen Bundesländern handeln. dpa