Die frisch restaurierte Lok (Baujahr 1922) steht defekt in der Werkstatt in Klostermansfeld (Sachsen-Anhalt). "Nach erfolgreich absolvierter Probefahrt und allen vorliegenden Genehmigungen hat uns die Lok einen Strich durch die Rechnung gemacht und ist plötzlich defekt", sagte Ellen Winter, Sprecherin der Rennsteigbahn, am Donnerstag in Schmiedefeld. An diesem Freitag sollte die Dampflok eigentlich in die Heimat überführt und am Wochenende mit Sonderfahrten und einem großen Fest am Bahnhof Rennsteig willkommen geheißen werden. Noch vorige Woche hatte Rennsteigbahn-Betriebsleiter Manfred Thiele der Lokomotive einen "Topzustand" attestiert.

Fünf Jahre lang war die 94 1538 in einem Kessel-Spezialbetrieb im polnischen Pila (Schneidmühl) sowie in der Malowa-Reparaturwerkstatt in Klostermansfeld bei Eisleben von Grund auf restauriert worden. Wegen immer neu aufgetauchter Probleme war die Fertigstellung mehrfach verschoben worden.

Das Projekt kostete rund 300.000 Euro, die der Rennsteig-Dampfbahnverein als Eigentümer durch Spenden und Steuergelder aufgetrieben hatte.

Eine defekte Wasserpumpe vermutet Thiele, als Ursache des Stillstands. „Möglicherweise waren nach den Schweißarbeiten am Kessel kleine Rückstände geblieben, die dann bei den Probefahrten ausgespült wurden und in den Wasserkreislauf geraten sind“, sagte Thiele am Donnerstag auf der Rückfahrt von der Schadensbegutachtung vor Ort.

Eine genaue Schadensanalyse war laut Thiele bisher nicht möglich, da die rund eine Tonne schwere Wasserpumpe - ein Originalteil von 1922 - dazu komplett zerlegt werden müsse. Dies sei in zwei Tagen nicht zu schaffen gewesen. Erst nach dem Auseinanderbau könne man abschätzen, wie lange eine Instandsetzung dauern und wie teuer sie sein könnte. „Wir müssen dazu sicher mehrere Ersatzteile beschaffen“, sagte Thiele er