Erfurt/Jena - Geschockt von den Bildern aus Jena, wo am 9. November Neonazis mit Fackeln durch die Stadt marschiert waren, zeigt sich die Jüdische Landesgemeinde. Der Marsch am Jahrestag der "Kristallnacht" sei ganz klar eine Verhöhnung der Opfer des Holocaust, sagte der Vorsitzende der Landesgemeinde, Reinhard Schramm. Schließlich hätten die Morde in der Pogromnacht von 1938 im Völkermord an den europäischen Juden gemündet.
Schramm bekräftigte in dem Zusammenhang seine Kritik an Thüringer Verwaltungsrichtern, die heutzutage solche Aufmärsche zuließen. Schließlich nutzten die Organisatoren ganz gezielt nationalsozialistisch belastete Daten wie den Hitler-Geburtstag, den Tag des gescheiterten Attentats auf Hitler, den Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess und eben den Tag der "Kristallnacht".