„Ich habe die Sucht, den Stress, den Ärger aber haben sie, die Kinder“, sagt die junge Frau und dreht dabei eine Eskalationsspirale nach oben. „#machtlos“, heißt das das Ein-Frau-Stück mit Patricia Foik. Die Schauspielerin, die im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, bringt im Sonneberger Stadtteilzentrum „Wolke 14“ die Besucher des Theaterabends an deutliche Grenzen. Eingeladen hatte der Freundeskreises für Suchtkrankenhilfe, das gesetzte Thema: was macht die Sucht mit den Angehörigen, hier vor allem Kindern. Freilich, die Sechstklässler, die eigentliche Zielgruppe saßen bereits tagsüber auf den Zuschauerstühlen. Diesmal waren es Erwachsene, Mitglieder der Selbsthilfegruppe, einige wenige Mitarbeiter von Kinder- und Jugendeinrichtungen, aber nicht wenige Sonneberger, die den Weg an diesem Abend in den Wolkenrasen gesucht haben. Leichte Kost ist dies nicht, die hinter der Geschichte steht, die recht harmlos beginnt. Es folgen Fragen, nach dem ersten Alkoholkonsum, danach, wieviel die Deutschen trinken und dann erst einmal Cut, eine biografische Geschichte wird erzählt, vom Aufwachsen in behüteter Kleinfamilie, von Haustieren und dann wieder Cut. Ein Hund wäre nett gewesen, aber es waren Brieftauben, die ein Vater hält und meistens auch eine Bierflasche. Es folgt die Erzählung von Schlägen und früher Schwangerschaft und dann – fast – ein Happy End mit der Geburt von Zwillingen und einem Mann der sie wirklich liebt.