Theatermuseum Auf Maria Stuart folgt das Käthchen von Heilbronn

Die Saison 2022 im Meininger Theatermuseum Zauberwelt der Kulisse beginnt am 23. März. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wird in diesem Jahr ein „neues“ historisches Bühnenbild stehen – eine Kulisse aus Heinrich von Kleists „Käthchen von Heilbronn“.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ein Ausschnitt aus dem Bühnenbild „Festlicher Schlossplatz/Turnierszene“ aus einer früheren Präsentation des „Käthchens von Heilbronn“ in der Meininger Zauberwelt der Kulisse. Foto: Meininger Museen/Manfred Koch

Meiningen - Das Bühnenbild „Parklandschaft bei Fotheringhay Castle“ aus Schillers „Maria Stuart“ wird in diesen Tagen abgebaut, denn das Theatermuseum zeigt in der Saison 2022 einen weiteren Schatz der theatergeschichtlichen Sammlung. Das Bühnenbild, das diesmal im Mittelpunkt der Zauberwelt der Kulisse steht, entstand zu einer Inszenierung des Hoftheaters im Jahr 1876. Im Gepäck für das damalige dritte Gastspiel des Hoftheaters im Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin, zwischen dem 1. Mai und 18. Juni jenes Jahres, befanden sich einige Novitäten, darunter auch das „große historische Ritterschauspiel“ aus dem „ Käthchen von Heilbronn“ des Dichters Heinrich von Kleist (1777 – 1811). Erstmals während der Gastspielreisezeit des Meininger Hoftheaters waren nicht ausschließlich die Coburger Theatermaler Brückner für die Ausstattung verantwortlich, Den größeren Teil der Dekorationen, konkret ab Mitte des zweiten Aktes, hatte der (Buda)-Pester Theatermaler und vormalige Theaterdirektor Moritz Lehmann zu verantworten. In seinem Malstil den Coburgern nicht unähnlich, fertigte er Prospekte, Kulissenbögen und Soffitten, die es mit der Meisterschaft der erstgenannten aufnehmen konnten, ja ihr in nichts nachstanden.

Nach der Werbung weiterlesen

Im Bestand der Meininger Museen hat sich unter anderem das Schlusstableau der Inszenierung, „Festlicher Schlossplatz/Turnierszene“ erhalten. Die Bühnenbildpräsentation, als Intermezzo geplant, wird somit den Blick auf einen bis dato weniger bekannten Theatermaler und seine Aktivitäten für das hiesige Hoftheater werfen. Dadurch kann dem Mosaik Meininger Hoftheater ein weiteres Steinchen hinzugefügt werden.

Die Präsentation wird von verschiedenen Sachzeugen umgeben sein, die zeigen, wie sich das Meininger Theater zu unterschiedlichen Zeiten mit Kleists Schauspiel auseinandergesetzt hat. Dabei wird ein Bogen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert gespannt.

Die Saisoneröffnung für diese neue Präsentation soll am 23. März um 19 Uhr im Theatermuseum stattfinden. Die Ausstellung wird hoffentlich viele Besucher erreichen. Die Vorgänger-Ausstellung, die erstmalige Bühnenbildpräsentation der Kulisse „Parklandschaft bei Fotheringhay Castle“ zu einer Maria-Stuart-Inszenierung des Meininger Hoftheaters, haben bis zum 23. Januar trotz coronabedingter Zurückhaltung und ausgebliebener touristischer Reisen nach Meiningen knapp 3000 Besucher erlebt. Durch den Besuch von Markus Lüpertz „in Fotheringhay“ wurde eine zusätzliche Attraktion angeboten.

Leider gelang es nicht, wie geplant im Januar die historische Bühnenbild-Präsentation einzubetten in die letztlich mehrfach verschobenen Premieren einer aktuellen Maria-Stuart-Inszenierung am Staatstheater Meiningen, denn diese schafften es nicht mehr rechtzeitig ins Theater-Repertoire.