Intendant Steffen Mensching wird einen Eröffnungsreigen „Komm ins Offene“ moderieren. Mit schrägen, witzigen und nachdenklichen Texten und Liedern nah am Puls der Zeit will sich das Schauspielensemble hoch oben auf der Heidecksburg in die Herzen des Publikums zurückspielen. Gartenglück verspricht hingegen der musikalisch-literarische Abend „Alles im grünen Bereich“, der u. a. in den Thüringer Bauernhäusern im Heine-Park geplant ist. Heinz-Erhardt-Fans können sich mit „Danke für das Geräusch!“ auf ein extra Open Air im Garten des Schillerhauses freuen. Gleich zwei unterschiedliche Operngalas sind geplant – mit jungen Stimmen der Weimarer Musikhochschule Franz Liszt auf dem Hohen Schwarm in Saalfeld und bei einer halbkonzertanten Aufführung von Mozarts „Zauberflöte“ mit Studierenden der Leipziger Musikhochschule auf der Heidecksburg. Konkrete Termine sollen in den kommenden Tagen über die Homepage des Theaters abrufbar sein.
Noch nicht so weit fortgeschritten hingegen sind die Sommer-Pläne des Meininger Theaters. Auch dort geht man davon aus, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs bis Ende Juni nicht zu erwarten ist. „Anfang Juni soll die Infektionslage erneut bewertet werden“, sagt Sprecherin Susann Winkel. Das heißt: Bis zum 30. Juni können weder im Haus noch an den Außenspielstätten Veranstaltungen stattfinden. Immerhin: Geprobt wird bereits wieder am Haus. Ab Juni sollen auch erste Proben für Inszenierungen der neuen Spielzeit stattfinden.
„Sollten es die Inzidenzwerte erlauben, wird es in der ersten Julihälfte unter Einhaltung aller Hygiene-Auflagen Aufführungen im Großen Haus, in den Kammerspielen und im Schlosshof der Elisabethenburg geben“, kündigt Winkel an. Möglich seien sowohl Premieren als auch Repertoire-Vorstellungen sowie ein Sinfoniekonzert. Die Theaterleitung hatte zunächst mit der Idee gespielt, im Schlosspark selbst eine Bühne aufzubauen. Das ist vom Tisch. Nun könnte es wie im letzten Jahr Vorstellungen im Rahmen des gemeinsamen „Grasgrün“-Festivals geben.
Für den Meininger Intendanten Ansgar Haag ist dieser Ausklang seiner letzten Spielzeit bitter. Nicht zuletzt um sich mit einem besonderen Programm von seiner langen Intendanz verabschieden zu können, will sich das Theater die Möglichkeit offenhalten, im Juli das Theater doch noch einmal für das Publikum zu öffnen. „Genaue Termine und das Programm sind noch nicht festgelegt. Diese werden im Juni veröffentlicht – sollte ein Spielbetrieb absehbar möglich sein“, sagt die Theatersprecherin. Die neue Spielzeit, dann unter der Intendanz von Jens Neundorff von Enzberg, wird am 12. September mit einem Theaterfest eröffnet.
Am Landestheater Eisenach, das nach dem Brand im Bühnenbereich ohnehin weiterhin geschlossen ist, steht das Sommerprogramm noch in den Sternen. „Wir konzentrieren uns im Moment auf die Eröffnung der neuen Spielzeit“, sagt der künstlerische Leiter und Ballettchef Andris Plucis. Ursprünglich wollte das Ballett-Ensemble gemeinsam mit den Schauspielern des TAM (Theater am Markt) ein Sommerprogramm im Innenhof des Stadtschlosses vorbereiten. Inzwischen hat das TAM seine Beteiligung abgesagt. „Wir wollen Anfang Juni entscheiden, ob wir das auch alleine machen können“, sagt Plucis. Ausschlaggebend sind auch hier die Inzidenzen. „Wenn es irgendwie geht, werden wir im Schlosshof spielen.“ Open Air geplant sind die Premiere und weitere Aufführungen der Choreografie von „Vier Jahreszeiten“ (inklusive Orchesterbegleitung) und möglicherweise ein zusätzliches „Best of“-Programm des Ballett-Ensembles. Gespielt werden könnte vom 22.-24. Juli und gegebenenfalls eine Woche zuvor. Am 25. Juli soll es noch ein sinfonisches Konzert geben. Infos dazu soll es Anfang Juni auf der Theater-Homepage geben.
Das Landestheater Coburg hat den Spielplan seines Sommertheaters bereits fix und fertig geplant und im Netz veröffentlicht. Gespielt wird auf einer Open-Air-Bühne im Hofgarten, auf der nach dem Hygiene-Konzept des Theaters 140 bis 160 Zuschauer Platz finden können. Anders als in Thüringen, wo jenseits der Bundesnotbremse ein Stufenplan mit konkreten Vorgaben in Abhängigkeit von den Inzidenzwerten über die Öffnung von Kulturstätten entscheidet, bestimmen in Bayern die Kommunen und Gesundheitsämter, was möglich ist. „Ein Hygienekonzept und auch eine Teststrategie halten wir natürlich vor“, sagt Fritz Frömming, der kaufmännische Direktor des Landestheaters.
Gespielt werden soll vom 5. Juni bis zum 25. Juli mit wechselnden Programmen. Erste Premiere wird das Schauspiel „Die drei Musketiere“ sein, danach folgt der Ballettabend „Vier Jahreszeiten“ und der musikalische Abend „Auf den Flügeln des Gesangs“. Auch Konzerte und eine Kooperation mit den Coburger Jazztagen sind geplant. Alle Termine und Karten gibt es über die Homepage des Theaters.
www.landestheater-eisenach.de
www.theater-erfurt.de
www.meininger-staatstheater.de
www.theater-rudolstadt.de
www.nationaltheater-weimar.de