Gleicher Termin, gleiches Thema, ähnliche Stoffe: Dass die Theater Meiningen und Rudolstadt sozusagen zeitgleich mit geballter Schauspielkraft eine Beschreibung ostdeutscher Befindlichkeiten auf ihren Bühnen versuchen, ist sicher nicht ganz dem Zufall geschuldet. Seit langem schon schwelen gesellschaftliche Konflikte, die erst jüngst bei Demonstrationen offen zu Tage treten. Mit einfachen Erklärungen ist es dabei nicht getan, weiß zum Beispiel der Meininger Intendant Jens Neundorff von Enzberg. Die Probleme seien vielschichtiger und wurzelten tiefer, meint er. Und: Wer in Thüringen Theater macht, der sollte sich schon auch mit hiesigen Gesellschaftsrealitäten auseinander setzen. Nicht nur das: Theater sei dabei gefragt, Positionen gegenüberzustellen, auch Position zu beziehen, vor allem aber, eine Debatte zu ermöglichen.