Unterstützung bekam Genth aus der Immobilienwirtschaft. Der Präsident des Spitzenverbands Zentraler Immobilienausschuss (ZIA), Andreas Mattner, forderte ebenfalls zeitnahe Öffnungen des Handels. Er schlug außerdem vor, dass der Handel von Montag bis Freitag morgens eine Stunde Öffnungszeit für Menschen über 60 reserviert, bis Ostern auf große Rabattaktionen sowie Wiedereröffnungswerbung verzichtet und Testmöglichkeiten "operationell" fördert. "Die heute viel umfangreicheren Testmöglichkeiten und der Fortschritt der Impfkampagne schaffen den Raum für Öffnungen, ohne dass wir die Kontrolle über das Infektionsgeschehen verlieren", sagte Mattner.
Die Verbände betonen immer wieder, der Handel sei kein Treiber des Infektionsgeschehens. Tatsächlich bewertet das Robert Koch-Institut (RKI) das Infektionsrisiko im Einzelhandel sowie dessen Beitrag zum Infektionsgeschehen als "niedrig" - so steht es in einem Mitte Februar 2021 veröffentlichten Strategiepapiers des RKI. Eine generelle Öffnung des Einzelhandels über die Geschäfte des täglichen Bedarfs hinaus empfiehlt das Papier deswegen aber nicht.
Öffnen sollen Geschäfte demnach erst, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis mindestens unter 50 liegt und mindestens 60 Prozent der Kontaktpersonen bei Infektionsfällen nachverfolgbar sind. Und selbst dann empfiehlt das RKI, Geschäfte nur mit Schutzkonzepten und Zugangsbeschränkungen zu öffnen.
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