Anders ist dies bei der FSME. Hier gibt es einen Impfstoff – und die Impfung wird vor allem für Gebiete empfohlen, in denen die Zecken mit dem Erreger infiziert sind. Die FSME-Risikogebiete in Thüringen sind den Angaben zufolge die Landkreise Weimarer Land, Greiz, Hildburghausen, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, Ilm-Kreis, Saale-Holzland- und Saale-Orla-Kreis, außerdem die kreisfreien Städte Gera, Jena und Suhl.
Wie die Barmer erklärt, sind für einen kompletten Impfschutz gegen FSME drei Impfungen zur Grundimmunisierung erforderlich: Die zweite Impfung je nach Impfstoff ein bis drei Monate nach der ersten und die dritte fünf oder neun bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung. Nach der dritten Impfung seien Auffrischimpfungen in Abständen zwischen drei und fünf Jahren erforderlich. Frühestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung bestehe dann ein Impfschutz.
Kontrolle ist besser
Für Waldbesucher rät Thüringenforst, die Waldwege nicht zu verlassen und insbesondere das Überqueren von Wiesen bei höherem Graswuchs zu vermeiden. Das gelte ebenso für Lichtungen, Gebüsche, Unterholz sowie die Ufer von Bach- und Flussläufen. Die Zecken sitzen dort gern auf besonnten Gräsern und Zweigen vorwiegend in 30 bis 60 Zentimetern Höhe. Hier lassen sie sich von einem Wirtstier oder eben auch von einem Menschen im Vorbeigehen abstreifen. Ihre Opfer erkennen sie am Schweißgeruch.
Deshalb empfiehlt auch Thüringenforst-Chef Gebhardt, nach einem Waldbesuch solle man die Kleidung wechseln und den Körper auf einen möglichen Zeckenbefall kontrollieren, insbesondere Kniekehlen, Leistenbereich und Nacken, bei Kindern den ganzen Körper. Das Tragen heller, geschlossener Kleidung einschließlich Schuhwerk helfe, die dunkelbraun gefärbten Zecken oder deren Nymphen frühzeitig zu Erkennen beziehungsweise abzuwehren. Was vielleicht nicht modisch ist, aber hilft, sei, die Socken über die Hose zu ziehen, so der Forstexperte. Ebenso solle man seine Haustiere, insbesondere Hunde, nach der Runde im Wald absuchen.