Telefonkonferenz mit Bürgermeistern Landkreis Hildburghausen wartet bei Luca-App noch ab

Apps auf dem Smartphone. Foto: dpa/Christoph Soeder

Gegen Schnellschüsse bei der Einführung weiterer Corona-Apps im Landkreis Hildburghausen hat sich der Landrat gewandt. Man warte auf verbindliche Zusagen der Landesregierung und habe seine Hausaufgaben bei der technischen Ausstattung im Landkreis gemacht.

 
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Hildburghausen - Es gibt zwar die für 20 Millionen Euro entwickelte Corona-Warn-App der Bundesregierung (mit Betriebskosten wird sogar von 69 Millionen Euro ausgegangen), aber die scheint bei der Bekämpfung der Pandemie keine große Hilfe zu sein. Hilfe besonders für Handel und Dienstleistungen bei der Kontaktnachverfolgung sollte die private Luca-App bringen, über deren Einführung verschiedene Länder und Kommunen seit geraumer Zeit diskutieren. Auch die ist nicht unumstritten und sorgt für weitere Kosten bei der öffentlichen Hand. Der Landkreis Hildburghausen will deshalb noch abwarten, wie es in einer Mitteilung des Landratsamtes heißt.

In einer Telefonkonferenz zwischen dem Landratsamt Hildburghausen und den Bürgermeistern des Landkreises wurde kürzlich über die Ausarbeitung der Öffnungsstrategie für den Landkreis gesprochen. Thema war dabei auch die Luca-App.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, erklärte Landrat Thomas Müller. Technikabteilung und Gesundheitsamt hätten sich in den letzten Wochen intensiv mit der Luca-App, aber auch mit anderen Arten der mobilen Kontaktnachverfolgung, beschäftigt. Momentan arbeite das Gesundheitsamt Hildburghausen mit einer eigenen Software, die bestens auf das aktuelle Infektionsgeschehen abgestimmt sei. „Uns gelingt es so tagesaktuell die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infektionsketten zu gewährleisten“, so Müller.

Einer Ergänzung dieses Systems durch die Luca-App, oder andere Systeme, steht das Landratsamt laut Müller offen gegenüber. Schnellschüsse seien allerdings fehl am Platz: „Wir warten auf eine verbindliche Zusage der Landesregierung, welches System in welcher Form genutzt werden soll. Es wäre fatal, wenn wir als Landkreis zu früh auf ein System setzen, welches dann landesweit weder Anerkennung noch Nutzen finden würde“, erklärte der Landrat. Das Landratsamt sei in dieser Hinsicht jedenfalls bestens aufgestellt, um kurzfristig und zielführend die digitalen Lösungen zur Kontaktnachverfolgung anzubinden und hält damit einen wesentlichen Baustein für Öffnungsstrategien vor.

Als Apps werden kleine Dienstprogramme beispielsweise auf Smartphones bezeichnet. Im Unterschied zur Corona-Warn-App, die Alltags-Kontakte mit anderen Anwendern aufzeichnet, zeichnet die Luca-App registrierte Besuche von bestimmten Lokalitäten, beispielsweise Restaurants, auf. Abgesehen von Luca gibt es weitere konkurrierende Programme zur Kontaktnachverfolgung.

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