Tanztheater Wenn die Puppen auf einmal tanzen

Wolfgang Swietek

Die City Dancers aus Bad Rodach zeigten im Stadttheater Hildburghausen das Ballettmärchen „Der Zauberladen“. Zwei Stunden lang begeisterten sie mit ihren fantasievollen Tänzen die zahlreich erschienenen Gäste.

 
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Es sind keine Profis, die da auf der Bühne des altehrwürdigen Stadttheaters von Hildburghausen stehen. Und doch wirkt das, was sie zeigen, recht professionell. Eine Spitzenleistung, die da von den mehr als 50 Tänzerinnen und Tänzern gezeigt wurde. Und damit ist nicht (nur) gemeint, dass sie bei vielen Tänzen im Wortsinn auf der Spitze ihrer Tanzschuhe standen – und dabei tanzten, als ob dies das Einfachste auf der Welt wäre. Dabei sind die Jüngsten der Tanzmäuse gerade einmal drei Jahre alt. Bis ins Erwachsenenalter von 29 Jahren sind die Frauen und Männer, deren ganze Leidenschaft das Tanzen ist. Sie kommen nicht nur aus Bad Rodach, sondern aus mehreren Orten der Landkreise Hildburghausen und Coburg.

Die Einstudierung des Ballettmärchens „Der Zauberladen“ durch Andrea Mitzel-Schneyer, die am Sonntag im Stadttheater Hildburghausen zu sehen war, ist der Auftakt zum 30-jährigen Bestehen der Bad Rodacher City Dancers. Ein fulminanter Auftakt, wie der starke Applaus in dem sehr gut besuchten Theater bewies. Und er macht neugierig auf die weiteren im Jubiläumsjahr geplanten Projekte des Tanztheaters, deren Höhepunkt sicher der geplante Musicalabend sein wird. Am Samstag, 17. Juni, wird es in der Gerold-Strobel-Halle in Bad Rodach heißen: „Ein Abend auf dem Broadway“. Quer durch die bekanntesten Stücke des Genres Musical wird das Programm führen.

International ging es auch im Ballettmärchen „Der Zauberladen“ zu, denn die Puppen, die da zunächst stumm in dem Puppenladen saßen und von ihrem Besitzer seinen Kunden vorgestellt wurden, kamen aus aller Herren Länder – aus Japan und Bayern, aus Spanien und China, aus Texas und aus verschiedenen arabischen Ländern. Stolz präsentierten Puppenmacher Piere (getanzt von Alexa Schmidt) und dessen Tochter Amelie (Tija Trebs) die von ihnen gestalteten Puppen. Die dann – wen, der in eine Ballettaufführung geht, wundert’s – natürlich zu tanzen anfingen. Und wie sie tanzten! Eine spannende Handlung erwartet kaum jemand in einer Ballettaufführung. Eher ein Fest für die Augen, und das wurden diese zwei Stunden im Stadttheater Hildburghausen. Zumal nicht nur die tänzerischen Leistungen überzeugten, sondern auch die Ausstattung an Fantasie und Farbenpracht bestachen. Lang anhaltender Applaus waren verdienter Lohn für die kleinen und großen Tänzerinnen und Tänzer, sowie die zahlreichen Helfer hinter der Bühne.

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