Große Begeisterung
Gemeinde und Betreiber könnten sich eine Zusammenarbeit sehr gut vorstellen, hatte Marcel Schumann nach ersten Gesprächen im Spätsommer vergangenen Jahres gesagt. Knackpunkt war: Zunächst mussten genügend Leute gefunden werden, um eine Genossenschaft, die den Laden trägt, gründen zu können. Diese Hürde wurde schnell genommen. Die Begeisterung in der Bevölkerung – auch umliegender Orte – war riesig. Die mindestens nötigen 300 Teilhaber waren schnell gefunden. Mittlerweile sind es nach Angaben von Markus Gerstung 561 Genossenschafter. „Stand jetzt“, sagt Kai Goebel während des ersten Spatenstichs und betont: „Es kommen stündlich welche dazu.“
Angebote nach Wunsch
Auf die Frage, wann der Dorfladen eröffnet wird, antwortet Marina Thies: „Wenn alles gut läuft, im Oktober.“ Und Kai Goebel sagt: „Ich bin da guter Dinger“, gibt aber vorsichtshalber zu bedenken: „Die Überraschungen warten ja oft unter der Erde.“ Auf jeden Fall werde es noch dieses Jahr soweit sein, versichern die beiden.
Angeboten werden sollen in dem Vollversorger-Supermarkt neben Getränken, Bäcker-, Fleischer- und Biowaren rund 3000 Artikel: Darunter „besondere Produkte, die nicht überall zu haben sind“, wie Marina Thies sagt. Aber auch an Markenprodukten und regionalen Waren soll es nicht fehlen. Die Kunden sollten hier genau das finden, was sie wünschen, denn das Sortiment wird von Menschen vor Ort mitbestimmt. Zu diesem Zweck hatte es bereits eine Online-Befragung gegeben. Die Mitbestimmung wird beibehalten. „Auch nach der Eröffnung werden weiter Wünsche entgegengenommen“, sagt Maren True von der My-Enso-Geschäftsleitung.
Wie viele Beschäftigte es im Zellaer Dorfladen geben wird, steht nach Angaben von Marina Thies noch nicht ganz fest. „Zwischen vier und sechs“, sagt sie, „alle in Teilzeit, darunter eine Filialleitung und eine stellvertretende Filialleitung“.
Das Personal soll mehrere Stunden täglich im Laden sein. Aber auch außerhalb dieser Zeiten sind Einkäufe mit speziellen Kundenkarten – womit man den Laden rund um die Uhr betreten kann – möglich.
Zum ersten Spatenstich waren auch Vertreter der am Bau beteiligten Firmen vertreten: Die Firma Arnold Eckhardt aus Brunnhartshausen wird das Gelände zunächst für den Bau vorbereiten. Und das Büro für Bauplanung und Architektur Kraus aus Dermbach ist für die Gestaltung der Außenanlagen zuständig.
Als Erste legten Marcel Schumann und Markus Gerstung Hand bei dem für Zella und die umliegenden Orte so wichtigen Neubauprojekt an. Voller Elan schwangen die beiden die Spaten. Es sei „super, dass es geklappt hat“ – trotz explodierender Kosten und eines enormen Verwaltungsaufwandes in den vergangenen Monaten, sagt Markus Gerstung. „Wir freuen uns, dass man bald wieder einkaufen kann in der Region. Und hoffen, dass das Angebot auch rege genutzt wird“, sagt Marcel Schumann.
Der Tante-Enso-Markt in Zella „wird wirklich ein Vorzeigeobjekt“, verspricht Kai Goebel.