Talsperre Lütsche Sommerstauziel wird anvisiert

Der Zulauf zur Lütsche-Talsperre aus dem Langen Grund. Foto: Fernwasserversorgung, Jan Gleichmann

An der Talsperre Lütsche wurde begonnen, das Sommerstauziel zu erreichen. Seit Anfang der Woche kann in der Talsperre wieder mehr Wasser gespeichert werden.

 
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Frankenhain - Mit dem Ende der starken Frostperiode und den einsetzenden frühlingshaften Temperaturen wird an der Talsperre Lütsche das Betriebsstauziel von Winter auf Sommer umgestellt, teilt Anne Barthel von der Thüringer Fernwasserversorgung mit. Seit Anfang der Woche kann in der Talsperre wieder mehr Wasser gespeichert werden.

Auf Grundlage des Sonderbetriebsplans für die Talsperre Lütsche wurde seit dem 10. Oktober 2020 der Stauspiegel für die Wintermonate auf 570,00 mHN (Meter Höhe Null) abgesenkt und auf 10,84 mPN (Meter zum Pegel Nullpunkt, dem Reverenzpunkt zur tiefsten Stelle im Stauraum) gehalten. So konnten die temperaturabhängig wirkenden Kräfte auf das Stauwerk in einem zuverlässigen Maß gehalten werden, heißt es in der Pressemitteilung. Der Beckenpegel für das Sommerstauziel sieht 580,42 mHN (21,26 mPN) vor.

Alle verfügbaren Dargebote, also alles Wasser, im Einzugsgebiet der Talsperre Lütsche, werden dazu der Stauanlage zugeleitet.

Seit 2011 laufen verschiedene Untersuchungen und Erkundungen der Thüringer Fernwasserversorgung zum Nachweis der Zuverlässigkeit der in den 1930er Jahren erbauten Talsperre Lütsche. Aus dem abschließenden Bericht vom Dezember 2019 geht hervor: Die Zuverlässigkeit des Absperrbauwerkes und der wasserseitigen Hänge konnten nicht für alle nachzuweisenden Bemessungssituationen aufgezeigt werden.

Sanierung geplant

Somit entspricht das Absperrbauwerk der Talsperre aktuell rechnerisch nicht den Anforderungen der allgemein anerkannten Regeln der Technik und damit ebenfalls nicht den Gesetzen des Freistaates Thüringen (ThürWG § 55), schreibt Anne Barthel weiter. Es darf von einer Stauanlage über ihre Bemessungsgrenzen hinaus keine Gefahr ausgehen. Um das Absperrbauwerk auch in den Wintermonaten möglichst nahe am Normzustand zu halten, ist im Zeitraum von November bis Februar eine Stauhöhe von 570,00 mHN (10,84 mPN) einzustellen; bei sich ankündigenden extremen hydrologischen Situationen ist zusätzlich und zeitlich begrenzt auf 565,00 mHN (5,84 mPN) abzusenken.

In den Monaten März bis Oktober kann das reguläre Sommerstauziel von 21,26 mPN beibehalten werden. Voraussetzung zur Wiederauffüllung des Stauraumes im Frühjahr sind entsprechende hydrometeorologische Verhältnisse, wie Niederschläge und Schneerücklage, vor allem im Februar und März.

Die Thüringer Fernwasserversorgung positioniert sich klar zur Talsperre Lütsche und plant die Sanierung der Anlage. Projekte in dieser Größenordnung sind sehr komplex. Der von der Thüringer Fernwasserversorgung favorisierte Zeitplan sieht nach der Ausschreibung der Planungsleistungen vor, dass im Jahr 2021/2022 die Planung der Generalinstandsetzung vorgenommen werden kann und bei termingerechtem Verlauf die Realisierung für die Jahre 2023/2024 angedacht ist.

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