Tag der offenen Tür Ganz nah dran an der Feuerwehr

Erstmals seit 2018 hatte die Ilmenauer Feuerwehr am Samstag wieder zum Tag der offenen Tür eingeladen. Das Interesse daran war riesig.

 
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Wenn die Feuerwehr kommt, kommen auch immer die Schaulustigen. Sie beobachten dann ganz genau, was da gerade passiert, wie die Rettungskräfte arbeiten und welche Technik dabei zum Einsatz kommt. Was bei richtigen Einsätzen aber nur aus sicherer Entfernung funktioniert, um die Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit nicht zu behindern, ist am Samstag aus nächster Nähe möglich gewesen. Die Wache 1 der Ilmenauer Feuerwehr hatte zum Tag der offenen Tür in die Unterpörlitzer Straße eingeladen.

Dort konnten die Schaulustigen – und hierbei besonders viele Kinder – mitverfolgen wie das so funktioniert bei der Feuerwehr. Was muss bei einem Fettbrand beachtet werden? Wie funktioniert die Höhenrettung? Was hat es mit dem Gefahrgutzug auf sich? Und vor allem: Was ist eigentlich drin in so einem Feuerwehrfahrzeug?

Und so steckten die Besucher ihre Nasen ganz tief rein in die Zubehörboxen der roten Autos, nahmen Platz in den Fahrzeugen oder griffen selbst einmal zum Wasserschlauch.

„Das läuft heute alles sehr gut“, sagte Wehrführer Mathias Munsche. „Am Vormittag war der ganze Hof voll, seit dem Mittag ist es zwar etwas weniger geworden, dafür kommen die Besucher jetzt gleichmäßiger.“ Wie gut es lief, zeigte vor allem der Blick auf die verkauften Bratwürste: 600 waren bestellt, gegen 16 Uhr waren fast alle weg. Hinzu kamen etwa 250 Brätel.

Doch wozu so ein Tag überhaupt? Zum einen um sich selbst zu präsentieren, zum anderen „natürlich auch, um Nachwuchs zu interessieren“, so Mathias Munsche. „Und das hat der Tag wirklich gebracht. Zwei oder drei Kinder hatten wir schon, die jetzt bei der Jugendfeuerwehr mitmachen möchten.“

Dort sind die Nachwuchssorgen größer als bei den Erwachsenen. „Wir haben Glück. Die Zahl von ungefähr 55 Einsatzkräften ist in den vergangenen Jahren immer stabil geblieben. Das liegt mitunter auch an den Studenten. Die sind dann immer für vier oder fünf Jahre hier, wurden bereits zu Hause in ihren Jugendfeuerwehren gut ausgebildet. Und mancher ist nach seinem Studium dann nicht wieder weggezogen, sondern auch hier geblieben“, so Mathias Munsche.

Zu zusätzlicher Verstärkung würde man natürlich trotzdem nicht Nein sagen. Doch müsse dieser Schritt gut überlegt sein. „Das macht man nicht mal einfach so nebenbei. Da gehört unglaublich viel Engagement dazu. Man wird nicht einfach so Feuerwehrmann, da gehört ganz viel Herzblut dazu“, verdeutlichte Mathias Munsche.

Wer Interesse an diesem Ehrenamt zeigt, kommt am besten an einem Ausbildungstag vorbei und schaut sich alles noch einmal in Ruhe an. „Ausbildung ist jeden zweiten Dienstag, ab 17 Uhr bin ich vor Ort“, so Mathias Munsche.

Wie schnell aus einem spaßigen Nachmittag für die Rettungskräfte bitterer Ernst werden kann, zeigte sich derweil am frühen Nachmittag. Die Festgäste konnten eine Alarmierung live mitverfolgen. Weil es beim Entsorgungsunternehmen Remondis in Langewiesen brannte, musste auch die Wache 1 ausrücken.

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