Tag der offenen Tür Feuerwehr zum Anfassen

Berit Richter
Feuerwehrtechnik konnte hautnah erlebt werden. Foto: Berit Richter

Zum Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Ichtershausen können die Besucher die Arbeit hautnah erleben.

 
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Aufmerksam verfolgt Ava jede Bewegung von ihrem Herrchen Marius Welther. Als der Suchbefehl ertönt, sprintet die Hündin los. Und schon hat sie den kleinen Tim gefunden. Auftrag erfüllt. Zur Belohnung fliegt ihr Bällchen. „Es ist wichtig, dass der Hund mit einem positiven Erlebnis abschließt. Selbst wenn die vermisste Person nicht gefunden wird, wird zur Belohnung gespielt“, erklärt Philipp Tölle, Leiter der Facheinheit Rettungshunde und Ortungstechnik bei der Feuerwehr Arnstadt.

Die Kameraden unterstützen an diesem Tag die Freiwillige Feuerwehr Ichtershausen bei ihrem Tag der offenen Tür. Die Vorführung der Rettungshunde ist dabei nur einer von vielen Höhepunkten der Feuerwehr zum Anfassen. Im wahrsten Sinne des Wortes hoch hinaus geht es auf der Drehleiter. Einmal von oben aufs Gerätehaus schauen, diese Möglichkeit nutzen viele gern. Oder mal in einem richtigen Feuerwehrauto durch den Ort fahren. Besonders bei den Kindern sind die Mitfahrten sehr beliebt.

Mit der Drehleiter hoch hinaus

Auch kleine Brände können mithilfe von Feuerlöschern gelöscht werden. Und wer wissen will, wie viel – oder besser wie wenig – die Kameraden mitunter beim Brandeinsatz sehen, für den gibt es ein Zelt voller Rauch. Mit der Wärmebildkamera kann man dort auf Suche gehen.

Nach zwei Jahren Coronapause konnte die Feuerwehr nun endlich wieder zum Tag der offenen Tür laden, sich großen und kleine Besuchern präsentieren. Mit der Resonanz zeigt sich Wehrleiter Kevin Schorr zufrieden. 42 Mitglieder zählt seine Einsatzabteilung, 41 die Jugendwehr. Einsätze gab es in diesem Jahr bereits reichlich. „Bis heute hatten wir 77, sonst sind es etwa 30 im Jahr“, sagt Schorr. Vor allem zu Feldbränden musste man in letzter Zeit immer wieder ausrücken. Auch die Rettungshundestaffel, die 32 Mitglieder zählt, muss immer mehr Einsätze fahren. Man merke, dass das Personal in Pflegeheimen knapp sei und doch öfters mal ein dementer Mensch entwische, sagt Philipp Tölle. Auch die Zahl der Suizidversuche sei angestiegen. Ausgebildet werden Flächensuchhunde wie Ava, aber auch sogenannte Mantrailer wie Yona, die mit Herrchen Maik Schulze zeigt, wie der Hund der Spur eines einzelnen Menschen folgt, auch durch viele andere hindurch.

Unterstützung für die Jugend

Die Verkehrswacht, der Kirmesverein und das Deutsche Rote Kreuz sind ebenfalls mit Angeboten präsent. Und natürlich auch der Ichtershäuser Feuerwehrverein. „Wir haben momentan rund 70 Mitglieder“, sagt dessen Vorsitzende Berit Thierfeldt. „Über Verstärkung freuen wir uns immer. Wer der Feuerwehr helfen, aber nicht selbst in den Einsatz will, kann sich gern bei uns engagieren.“ Für die Einsatzabteilung hat der Verein jetzt einen großen Monitor bestellt, über den sich die Einsatzkräfte künftig schnell informieren können, weshalb der Alarm ausgelöst wurde und wer noch anrückt. Zudem sollen Feldbetten für die Jugendfeuerwehr beschafft werden.

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